
Opel will Designmarke werden
Automobile Aufholjagd: Zur Neupositionierung der Traditionsmarke Opel gehört auch ein selbstbewussterer Design-Anspruch. W&V Online hat darüber mit Opel-Designer Malcom Ward gesprochen.
Automobile Aufholjagd: Zur Neupositionierung der Traditionsmarke Opel gehört auch ein selbstbewussterer Design-Anspruch. Der Mann, der für das Exterior Design in Rüsselsheim sorgt, ist Malcom Ward. Der gebürtige Brite stellte seine Strategie im Rahmen des Deutschen Marken -und Design-Kongresses direkt im Opel-Design-Zentrum vor. W&V Online hat Ward interviewt.
Herr Ward, wofür steht Opel-Design?
Mit der Einführung des Insignia haben wir für Opel eine neue Design-Philosophie geprägt. Wir nennen sie "Deutsche Präzision trifft skulpturale Formen”. Das bedeutet, unsere Designsprache kombiniert Ingenieurstugenden und Qualitätsanspruch eines deutschen Traditionsunternehmens mit ausdruckstarken, emotionalen Design-Elementen. Das Besondere an diesem Ansatz ist, dass wir damit jedem unserer Autos einen individuellen Charakter geben können und trotzdem eine Familienähnlichkeit bewahren. Das sieht man sehr gut am neuen Meriva, aber auch der Astra-Familie, die wir gerade um die Kombiversion Sports Tourer erweitert haben.
Sie haben in den vergangenen Jahren herausragendes Automobil-Design geliefert. Die Fachwelt honoriert das. Aber in der Öffentlichkeit wird Opel noch nicht als Design-Marke wahrgenommen. Ist das nicht ein undankbarer Job?
Keineswegs. Wir haben unheimlich viel bewegt im Opel-Design und es ist ein gutes Gefühl zu wissen, dass wir die richtige Richtung eingeschlagen haben. Design wird immer mehr zum Kaufkriterium unserer Kunden. Und dem liegt ein klares Konzept zugrunde. Entscheidend war meiner Meinung nach der Insignia, das Auto des Jahres 2009. Damit haben wir ein Ausrufezeichen gesetzt und es geschafft, auch Kunden mit hohem Design-Anspruch, die bisher nur bei Premiumherstellern fündig wurden, für Opel zu interessieren. Der Meriva und der Astra sind logische Fortsetzungen, wenn auch mit anderen Schwerpunkten. Da ist es uns gelungen, Design und Innovationen - etwa das neuartige Türsystem des Meriva - überzeugend zu verbinden. In einer gerade von der Auto Zeitung veröffentlichten Umfrage ist die Markenwahrnehmung von Opel im Jahr 2010 wieder nach oben gegangen - und ich denke, da hat das Designteam einen entscheidenden Teil dazu beigetragen.
Wenn man Design als Teil einer Kommunikationsstrategie betrachtet: Wie eng arbeiten die Opel-Designer mit den Marketern und Werbern der Marke zusammen?
Wir arbeiten bei Opel sehr eng in einem Team aus Marketing, Engineering & Design zusammen. Sowohl bei der Produktentwicklung aber auch, wenn es um Themen wie Markendefinition, Visualisierung und Markenauftritt geht.
Opel hat eine lange Markengeschichte. Welches historische Modell gefällt dem Designer Malcolm Ward eigentlich am besten?
Opel GT und Calibra, aber auch Jaguar E-Type, Citroen DS und VW Käfer.