Ist Pageplace für die Verlage eine Alternative zum mächtigen Apple und seinem Abo-Modell?

Ich sehe das eher als Ergänzung, nicht als Alternative. Die verschiedenen Angebote werden zwar Überschneidungen bei den Zielgruppen aufweisen, aber nicht exakt identische Zielgruppen ansprechen. Wer sein Marktpotenzial ausschöpfen möchte, muss mit seinem Angebot also absehbar auf einer Vielzahl von Plattformen präsent sein.

Um Pageplace für Apple-Geräte zu nutzen, müssen User derzeit noch im iStore eine App herunterladen. Und zukünftig sollen auch sogenannte „In-App“ Einkäufe möglich sein, die dann eigentlich auch wieder unter das neue Abo-Modell von Apple fallen müssten. Macht sich da die Telekom nicht sogar abhängig von Apple?

Hier sollten wir die weitere Entwicklung abwarten. Ich denke, Apple hat die Komplexität des eigenen Modells unterschätzt und den besten Weg, die unterschiedlichen Anforderungen der Märkte von Content über Musik bis hin zu Gaming und Productivity-Apps unter einen Hut zu bringen, noch nicht gefunden. Es würde mich also nicht überraschen, wenn wir hier noch weitere Veränderungen erleben.

Welche Rolle spielt die bestehende Telekom-Kundenbasis für das neue Angebot?

Wie schon gesagt, die Traffic-Kosten sind einer der strategischen Erfolgsfaktoren in diesem Geschäft. Möchte die Telekom das Geschäft in Konkurrenz zu Apple, Amazon, den weiteren Kiosken wie zum Beispiel Pubbles, aber auch den Shops der Verlage selbst, nachhaltig profitabel betreiben, muss sie ihren Traffic effizient auf das neue Angebot lotsen, sonst wird es langfristig schwierig einen Wettbewerbsvorteil zu erzielen.