
Paul Vogler: Jetzt will er wirklich gehen - und hat schon eine neue Agentur gegründet
Abschied für ein Media-Urgestein: Nach fast 40 Jahren will sich Mindshare-Chairman Paul Vogler aus dem Mediaagenturgeschäft zurückziehen. Das sagt er nicht zum ersten Mal. Und hat für den Unruhestand mit einer Agenturgründung vorgesorgt.
Nach "40 Jahren minus 1 Monat" ist genug, sagt Paul Vogler - und verabschiedet sich aus dem "offiziellen Medialeben bei Mindshare". Dass der Mindshare-Chairman als Privatier die Finger von Mediathemen lassen wird, ist allerdings schwer vorstellbar. "Natürlich bleibe ich in der Branche und habe eine eigene Firma gegründet", sagt Paul Vogler gegenüber W&V Online. Mit der Neugründung Media Insights bietet er strategische Mediaberatung für Medien und Werbungtreibende an.
Vogler war 2004 im Rahmen des Deutschen Mediapreises von der Jury zur Mediapersönlichkeit des Jahres gekürt worden. Zwei Jahre zuvor war der damalige Chef von Mindshare Deutschland aus der Organisation der Mediaagenturen im GWA (OMG) ausgetreten - wegen unüberbrückbarer Meinungsverschiedenheiten im Zuge der damals in der Öffentlichkeit breit und plakativ geführten Transparenzdiskussion in der Mediabranche.
Anfang 2009 leitete Paul Vogler bereits seinen Rückzug ein, indem er den Posten des CEO bei Mindshare an Christof Baron übergab. Vogler blieb der Mindshare Deutschland allerdings als Chairman erhalten. Seine berufliche Laufbahn startete Vogler 1971 nach seinem BWL-Studium, und zwar als Media-Trainee bei Heumann, Ogilvy & Mather. 1990 gründete und etablierte er Media Consult als eigenständige Media-Unit von Ogilvy & Mather. 1999 erfolgte das Rebranding in Mindshare als Teil des weltweiten Medianetzes der WPP-Holding. Seither fungierte Vogler als CEO Mindshare Germany und war Mitglied des europäischen Executive Boards von Mindshare.