Fußball:
Pep Guardiola: Trainer-Popstar ohne große Werbe-Ambitionen
Der neue Bayern-Trainer Pep Guardiola hat das Potenzial zum echten Top-Testimonial. Doch sein Interesse an privaten Werbedeals gilt als eher gering.
Die Medien waren am Montag, Punkt 12 Uhr, schon wieder ganz aufgeregt, ganz ähnlich wie beim Besuch von US-Präsident Barack Obama in der vergangenen Woche. Dabei ging es nicht um ein Staatsoberhaupt, sondern nur um einen Fußball-Trainer: Pep Guardiola, allerdings ein echter Popstar unter den Coaches. An der Berichterstattung rund um seinen ersten Tag beim Triple-Gewinner FC Bayern München kommen auch Nicht-Fans nur schwer vorbei. Bereits vor der offiziellen Vorstellung in der Säbener Straße kannten 42 Prozent der Deutschen Guardiola, das haben die Marktforscher von Repucom mit dem Prominenten-Index Celebrity DBI ermittelt.
In Spanien kommt der Katalane sogar auf 99 Prozent Bekanntheit. In seiner neuen Heimat hat der 42-Jährige also noch Nachholbedarf. "Pep Guardiola dürfte unter allen prominenten Persönlichkeiten in Deutschland den größten Bekanntheitsschub in diesem Jahr erfahren", sagt Philipp Kupfer, Director Business Development Repucom. Der Fußball-Fachmann ist davon überzeugt, dass Guardiola "zu einem der absoluten Top-Testimonials" werden wird. Was für den smarten Trainer spricht: Die Kölner attestieren dem Neuzugang ein sehr gutes Image hierzulande. So erzielen derzeit nur wenige hiesige Promis wie Günther Jauch oder Sebastian Vettel höhere Werte bei Punkten wie "Identifikation“ (69,94 Indexwert) oder "Trendsetter" (71,53).
Jedoch ist das neue Mitglied der Bayern-Familie in der Vergangenheit nicht gerade durch viele Werbedeals aufgefallen. Er trat unter anderem in Kampagnen für die US-Marke Nike auf. An seinem ersten Tag in München posierte er pflichtgemäß gleich mit einem Auto. Denn dort bekam Guardiola von Vereinssponsor Audi einen schwarzen S8 als Dienstfahrzeug überreicht. Eine Nobelkarosse aus Ingolstadt fuhr er schon als Coach des FC Barcelona. "Sein Augenmerk wird nicht auf privaten Werbeverträgen in Deutschland liegen", so Kupfer. "Der FC Bayern München und die deutsche Bundesliga werden sich aber über dieses Aushängeschild im In- und Ausland freuen können!"