
Kampagne:
Pflanzen statt Neopren: Patagonia wirbt mit Gras-Witz
Die Outdoor-Marke Patagonia bewirbt ihren umweltverträglicheren Neopren-Anzug für Surfer. Und lockt in der Anzeigenkampagne mit einem ganz besonderen Kraut.
Die Outdoor-Marke Patagonia hält viel auf ihr ökologisches Sendungsbewusstsein. Das US-Unternehmen hat nun in Zusammenarbeit mit dem Biomaterialhersteller Yulex einen Neopren-Anzug auf den Markt gebracht, der das Surfen zu einem biologisch verträglicheren Sport machen soll. Die neue Schwimmhaut besteht zu 60 Prozent aus einem nicht-synthetischen Kautschuk, das aus dem Wüstenstrauch Guayule gewonnen wird. Herkömmliche Neopren-Anzüge werden auf Petroleum- oder Kalkstein-Basis hergestellt, was viele Ressourcen kostet. Außerdem sind die Teile nicht biologisch abbaubar, ausgerechnet die Trendsportart hat deshalb ein Umweltproblem.
Um die ökologischere Alternative zu bewerben, setzt Patagonia auf ein Wortspiel, auf das wohl auch gerade Surfer gerne anspringen: "We have the best weed in town", heißt es in der Anzeigenkampagne. "Weed" = Kraut = Marihuana. "And we give it away" erklärt die Marke. Allerdings nicht selbstlos, sondern für viele Taler: Rund 529 bis 549 Dollar, deutlich mehr als für herkömmliche Anzüge, muss der ökologisch bewusste Surfer hinblättern.
Das Material scheint zu überzeugen: Die "New York Times" hat die Öko-Anzüge testen lassen.
Der Name Neopren ist übrigens markenrechtlich geschützt vom Chemiekonzern DuPont. Der Kunststoff heißt Chlor-Butadien-Kautschuk. Klingt gleich viel giftiger.