
Pleiten, Pech & Pannen bei "Gala"
Dem Promi-Blatt "Gala" aus dem Hause Gruner + Jahr unterlaufen einige Pannen, aber auch ein richtiger Knüller: Die Hamburger machen aus Brangelinas Zwillings-Pärchen zwei Mädchen.
Das People-Segment ist im Moment schwer umkämpft, die Titel leiden unter Leserschwund. Ebenfalls im Sog der Auflagen-Abwärtsspirale: Die Zeitschrift "Gala" aus dem Haus Gruner + Jahr. So kann es nicht weitergehen, hat sich die Redaktion am Baumwall gedacht und Abhilfe ersonnen: "Wir haben Gala mal wieder aufgepeppt, sie noch großzügiger, opulenter gestaltet“, kündigt Chefredakteur Peter Lewandowski in seinem Editorial an. Ab sofort sollen die Autoren des Blattes prominenter ins Rampenlicht gestellt werden. Damit wolle man, so Lewandowski auf Anfrage, eine stärkere Differenzierung zu den Wettbewerbern, beispielsweise zu "Bunte" erreichen. Die Autoren, darunter Neuzugang Ariane Sommer, schreiben künftig mit Foto versehen über "VIPs & Fashion, Society & Skurriles“. Skurril sind die Geschichten in der Tat, mit denen der Chef und seine Schar in der aktuellen Ausgabe aufwarten (Ausgabe 20; EVT 11. Mai). Aber das leider wider Willen, was wie Lewandowski zugibt, sehr ärgerlich sei.
Zum einen findet sich eine Geschichte über Patrick Schwarzenegger "Der Musterknabe“. Kein Wort von der Trennung der Eltern, obwohl diese seit vergangener Woche bekannt ist. Mittlerweile steht sogar fest, dass Maria Shriver ihre Koffer gepackt, nachdem Arnold Schwarzenegger ihr ein gemeinsames Kind mit einer Hausangestellten beichtete. Zurück zur Pannen-"Gala": Nur wenige Seiten später ein Interview mit Hayden Panettiere, die über ihre Beziehung zu Boxer Wladimir Klitschko spricht: "Wladimir und ich gehen wahnsinnig gerne in Hamburg essen“, verrät diese. Schade, denn den Lesern ist seit letzter Woche klar, dass die beiden bestimmt gerne essen gehen, wenn auch sicher nicht mehr miteinander. Die beiden gehen nämlich getrennte Wege. Man fragt sich doch, wie lange dieses Interview schon in der Schublade lag. Aber: Geschenkt, kann ja mal passieren. Das ist dem Chefredakteur zufolge auch dem um einen Tag vorgezogenen Redaktionsschluss geschuldet.
Unschön nur, dass auch gleich ein paar Seiten später Christina Gath, ihres Zeichens Beauty-Director bei "Gala" auf einer ganzen Seite über ihre Favoriten der Woche berichtet; ganz prominent versehen mit ihrem Konterfei. Als die Geschichte in "Gala" erscheint, tickert bereits die offizielle Meldung über ihren Wechsel zu Klambt Media durch.
Dem nicht genug: In der zwei Seiten umfassenden Berichterstattung zum Henri-Nannen-Preis fehlt jeglicher Hinweis zur Diskussion über den Preisträger. Nicht einmal im Textkasten, bei dem unter der Rubrik "Oops“ auf Mini-Peinlichkeiten im Rahmen der Society-Feste hingewiesen wird, ist ein Wort über die Jury-Zweifel zu lesen. Aber auch das: geschenkt. Ist ja die hauseigene Preisverleihung und da will man vielleicht weder die "Stern"-Kollegen noch den Vorstandsvorsitzenden Bernd Buchholz düpieren.
Aber den Klopfer, den sich die Redaktion unter der Rubrik Talk "Stars & Storys“ geliefert hat, geht wahrscheinlich in die Redaktionsannalen ein. Zur Geschichte "Papa Brad im Glück zu Dritt“, die den US-Star mit seinen Zwillingen zeigt, schreibt "Gala": "Selten nur findet Brad Pitt genügend Zeit, die er den lebhaften Mädchen widmen kann.“ Und auf der nächsten Seite: "Mal will die eine rutschen, mal die andere.“ Nur schade, dass es sich bei den Zwillingen nicht um zwei Mädchen, sondern um ein Mädchen und einen Jungen handelt.