
Baumärkte:
Praktiker steht vor der Pleite
Unter den Baumärkten tobt ein gnadenloser Konkurrenzkampf. Der Schwächste, die seit langem kriselnde Praktiker-Kette, steht jetzt unmittelbar vor dem Aus. Das hat der Praktiker-Vorstand bestätigt.
Unter den Baumärkten tobt derzeit ein gnadenloser Konkurrenzkampf. Der Schwächste unter ihnen, die seit langem kriselnde Praktiker-Kette, steht jetzt unmittelbar vor dem Aus. Dies hat der eigene Vorstand bestätigt. Die Gesellschaft ist demnach überschuldet und zahlungsunfähig. Aus diesem Grund habe der Vorstand "die positive Fortführungsprognose für die Praktiker AG und einzelne Gesellschaften der Unternehmensgruppe verneint", heißt es in einer Ad-hoc-Mitteilung des Unternehmens, das im vergangenen Jahr mit seinen 20.000 Mitarbeitern rund drei Milliarden Euro umsetzte. Zuvor waren Verhandlungen über die Finanzierung weiterer Sanierungsmaßnahmen für gescheitert erklärt worden, "weil einzelne Gläubigergruppen diesen nicht zugestimmt" hätten. Jetzt prüft der Vorstand, für welche Gesellschaften der Praktiker-Gruppe Insolvenzanträge gestellt werden müssen.
Der Konzern aus dem saarländischen Kirkel war mit dem Slogan "20 Prozent auf alles" bereits vor Jahren in die Rabattfalle getappt - und hatte als Folge massiv an Ertragskraft eingebüßt. Sämtliche Maßnahmen, die diesen Trend umkehren sollten, erwiesen sich als erfolglos. So waren unter anderem die Märkte umgebaut worden, Boris Becker wurde im Jahr 2011 als Testimonial für eine groß angelegte Werbekampagne an Bord geholt. Doch es half alles nichts. Am Ende wurde die Konzernmarke Max Bahr schließlich als Premiummarke und Praktiker selbst als Discountmarke positioniert.