ProQuote hat den Verlag mit den Vorwürfen konfrontiert und bedauert, dass man dort "keine Diskrepanz zwischen Zielvereinbarung und Realität" sehe. "Anita Zielina hat gekündigt, dies bedauern wir, aber so etwas kommt vor – und ja, diese Position wird zukünftig durch einen Mann besetzt. Dies ist aber sicher kein Indiz dafür, dass die Frauenförderung beim Stern zukünftig keine Rolle mehr spielen wird", zitiert ProQuote G+J-Sprecher Claus-Peter Schrack. ProQuote appelliert nun "nachdrücklich" an Krug, diese Entwicklung mangelnder weiblicher Beteiligung in der Führung "zu korrigieren" – und rügt den hohen Frauenanteil bei den geplanten Entlassungen. Zur Ehrenrettung von Krug bleibt zu sagen: Seine Entscheidungen werden von einer Frau abgenickt, Julia Jäkel, Vorstandschefin von Gruner + Jahr. Immerhin übergibt Krug bei "Gala" seinen Chefredakteursposten an eine Frau.

Übrigens: Unser Autor Karsten Lohmeyer hat den Ausstieg Zielinas als "Schlag für die Marke Stern" bewertet. Der Titel verliere "eine der profiliertesten Online-Macherinnen der Republik – die gerade dabei war, den digitalen 'Stern' Trippelschritt für Trippelschritt zu modernisieren, so das Urteil des Branchenbeobachters.


Autor: Petra Schwegler

Die @Schweglerin der W&V. Schreibt seit mehr als 20 Jahren in Print und Online über Medien - inzwischen auch jede Menge über Digitales. Lebt im Mangfalltal, arbeitet in München.