
Produzenten fordern Film-Platz bei ARD und ZDF
Dass Dörries' Kinohit "Hanami – Kirschblüten" als Free-TV-Premiere in der ARD nach 22 Uhr laufen soll, nehmen Filmverbände zum Anlass, einen wöchentlichen Sendetermin für deutsche Filme zur Primetime zu fordern.
Am Beispiel "Hanami – Kirschblüten" machen Produzenten massive Kritik am Umgang der öffentlich-rechtlichen Sender mit dem deutschen Film fest. In einer gemeinsamen Erklärung vom Mittwoch wenden sich diverse Filmverbände – darunter die Produzentenallianz - gegen die nächtliche Programmierung von deutschen Erfolgsfilmen und fordern regelmäßige Sendeplätze für deutsche Filme in der Hauptsendezeit Berlin. So platziert die ARD am 20. November die Free-TV-Premiere des Erfolgsfilms "Hanami – Kirschblüten" von Regisseurin Doris Dörrie um 22.15 Uhr.
Trotz diverser Preise, starker Kinozahlen (rund 1,1 Millionen Besucher) und mit 4,8 Prozent Marktanteil eine der besten Zuschauerzahlen in der Geschichte von Arte - „dennoch war es der ARD – wohl auf Grund des starren Sendeschemas - nicht möglich, für diesen Film einen Sendeplatz um 20.15 Uhr vorzusehen“, so die Verbände. Damit würden „große Teile des Publikums diesen Film, der ein besonders erfolgreiches Beispiel für die heutige Qualität des filmischen Schaffens in Deutschland ist, nicht sehen“. Leider handele es sich bei dieser Programmierung um keinen Einzelfall. Trotz internationaler Erfolge des deutschen Kinospiel- und Dokumentarfilms komme der deutsche Kinofilm zu den Hauptsendezeiten von ARD und ZDF kaum vor.
Um den Missstand zu ändern, fordern die Filmschaffenden erneut einen wöchentlichen Sendetermin für deutsche Kinofilme in der Hauptsendezeit von ARD und ZDF. Das kulturelle Schaffen im Film auch dem breiten Publikum nahe zu bringen und hierfür attraktive Sendeplätze vorzusehen, sei Teil des Kulturauftrags der öffentlich-rechtlichen Sender.
Das Erste wehrt sich im konkreten Fall des Dörrie-Films: "Gerade weil 'Hanami – Kirschblüten' ein ganz besonderer Film ist, wollten wir einen Sendeplatz, auf dem wir einerseits möglichst viele Zuschauer erreichen, der aber andererseits, was Genre und potenzielles Publikum betrifft, in keiner zu harten Konkurrenz steht", sagt ARD-Programmdirektor Volker Herres. "Samstag, 22.15 Uhr am 20. November erfüllt beide Bedingungen."