
Arctic 30:
Protest vor Gazprom-Zentrale: Greenpeace ruft zur Twitter-Demo
Greenpeace-Aktivisten protestieren am Donnerstag vor der Gazprom-Zentrale in Berlin und fordern Freiheit für 30 in Russland inhaftierte Umweltschützer. Weltweit können Menschen per Twitter mitdemonstrieren und selber Flagge zeigen.
Mit in Eis eingefrorenen Portraits der in Russland inhaftierten Umweltschützer protestieren 15 Greenpeace-Aktivisten am Donnerstag vor der Zentrale des russischen Ölkonzerns Gazprom in Berlin. Die deutschen Umweltschützer fordern die Freilassung der sogenannten "Arctic 30" - dreißig Männer und Frauen, die am 19. September von russischen Behörden bei Protesten an einer Gazprom-Ölplattform in der Arktis festgenommen wurden.
Parallel hat Greenpeace im Internet eine Online-Demo via Twitter gestartet. Unter twitterprotest.savethearctic.org können Twitter-Follower virtuelle Schlauchboote mit eigenen Bannersprüchen versehen, mit Hashtag #freethearctic30 markieren und an einer Gazprom-Ölplattform vorbeifahren lassen. Die Tweets werden über einen Monitor vor der Gazprom-Zentrale in Berlin gezeigt. Fast 40.000 demonstrieren bereits online mit. Die Aktivisten werden außerdem vor der Zentrale des Konzerns eine acht Meter breite Bühne aufbauen und darauf aus Eis den knapp eineinhalb Meter hohen Schriftzug „Save the Arctic!“ (Schützt die Arktis!) bilden.
Die Online-Demo ist eine Entwicklung von Greenpeace in Deutschland und läuft im Rahmen der SaveTheArctic-Kampagne auf Spanisch, Französisch, Griechisch, Englisch und Deutsch. Weitere Sprachen sind geplant.
Den "Arctic 30" soll Ende dieses Monats der Prozess wegen „Piraterie“ und „Rowdytum“ gemacht werden. Ihnen drohen bis zu 15 Jahren Haft. „Wer friedlich für den Schutz der Arktis protestiert und die Probleme beim Namen nennt, darf nicht wie ein Verbrecher behandelt werden“, sagt Jörg Feddern, Ölexperte von Greenpeace.
Weltweit gibt es Unterstützung für die inhaftierten Greenpeace-Aktivisten. So fordern Friedensnobelpreisträger, Träger des „Alternativen Nobelpreises“, Mitglieder des World Future Council sowie EU-Parlamentarier die Freilassung der Crew der „Arctic Sunrise“. Unter gpurl.de/freethearctic30 können Menschen eine Protestmail an die russische Botschaft senden. Weltweit haben bereits zwei Millionen Menschen mitgemacht.