Rückzug als Agenturchef:
Publicis-Chef Lévy will notfalls als Portier weitermachen
Nach 30 Jahren an der Publicis-Spitze wird Maurice Lévy im Mai 2017 seinen Chefposten räumen. Er ist dann 75 Jahre alt. Verlassen will er die Agentur aber noch lange nicht. Derweil gibt es Spekulationen um seine Nachfolge.
Nach 30 Jahren an der Publicis-Spitze wird Maurice Lévy im Mai 2017 seinen Chefposten räumen. Er wird dann 75 Jahre alt sein. Ganz verlassen will er die Agentur aber nicht. Er werde auch danach weiterhin helfen, wo er kann. Er stehe für alle Aufgaben zur Verfügung - abgesehen von der Führung der Agentur. Zur Not werde er als Portier weitermachen: "Die Uniform gefällt mir und man sieht viele Leute", sagte Lévy laut "Adage" gegenüber Analysten.
Der aussichtsreichste Kandidat für die Lévy-Nachfolge dürfte Arthur Sadoun sein: Er ist Chef der neu geschaffenen Sparte Publicis Communications, zu der die Networkmarken Publicis, Saatchi & Saatchi und Leo Burnett gehören. In jedem Fall wird eine interne Lösung klar bevorzugt.
Maurice Lévy wurde in Marokko geboren und entstammt einer dort ansässigen jüdischen Familie. 1971 heuerte er als Informatiker bei Publicis an. 1976 holte ihn Agenturgründer Marcel Bleustein-Blanchet ins Management. 1987 übernahm er dann die Agenturführung.
Die jetzt veröffentlichten Quartalszahlen der Gruppe fallen nicht berauschend aus: Für das dritte Quartal meldet Publicis einen leichten Umsatzrückgang (um 0,4 Prozent) auf 2,315 Milliarden Euro. Vor allem in den USA läuft es nach Mediaetat-Verlusten wie Coca-Cola und P&G derzeit ziemlich schlecht. Für das kommende Jahr seien die Aussichten für den US-Markt aber wieder positiv, heißt es von Agenturseite.