Deutscher Image-Award:
Puma: Image-Award für ein entzweites Team
Vor wenigen Tagen kündigte Jochen Zeitz seinen Rückzug an, sein Verhältnis zu Puma-Chef Franz Koch gilt als angespannt. Jetzt erhalten die beiden - zusammen mit Unternehmenssprecher Ulf Santjer - den Deutschen Image-Award.
Eins vorneweg: der Deutsche Image-Award geht nicht zu Unrecht an das Management-Trio von Puma. Der langjährige Unternehmenschef Jochen Zeitz hat aus der Ramschmarke, die Puma Anfang der 90er-Jahre war, über die Jahre hinweg eine der begehrtesten Lifestylemarken gemacht. Puma hat mit Zeitz' langfristig angelegter und konsequent umgesetzter Strategie prächtig verdient.
Allerdings wurde die Konkurrenz im Lifestylebereich mit der Zeit immer größer. Und Produktinnovationen kamen zu kurz, so dass Sportler inzwischen lieber auf Nike- und Adidas-Produkte zurückgreifen. Dieses Problem ist längst erkannt. Im vergangenen Jahr übergab Zeitz den Staffelstab an seinen Nachfolger Franz Koch. Zeitz ist seither Chefaufseher.
Das ist keine gute Konstellation - wie sich zwischenzeitlich herausstellte. Zeitz brachte in einem Interview mit dem "Manager Magazin" jüngst seine Unzufriedenheit mit der Geschäftsentwicklung zum Ausdruck. Er kämpfe um sein Lebenswerk, schreibt das "Handelsblatt". Zudem wurde moniert, für den Nachfolger Koch sei es unter diesen Umständen (unter dem Chefaufseher und Übervater Zeitz) fast unmöglich, den nötigen Kurswechsel in aller Konsequenz durchzuziehen.
Anfang der Woche nun teilte Puma mit, dass Zeitz zum 30. November aus dem Verwaltungsrat ausscheiden werde. Vorher dürfen (oder müssen) Zeitz, Koch und Puma-Sprecher Ulf Santjer im Wiesbadener Kurhaus allerdings noch zusammen auf die Bühne, um dort am 26. Oktober den "Deutschen Image Award" der Deutschen Public Relations Gesellschaft (DPRG) abzuholen.
Ein verdienter Preis - wie gesagt. Nur: Die Ehrung kommt ein bisschen zu spät.