
Quelle-Aus reißt ein Loch
Neben Prinovis muss auch Rapp Germany mit dem Wegfall des Quelle-Etats kämpfen. Beide Unternehmen haben jedoch schon im Sommer Vorkehrungen getroffen.
Das endgültige Aus des insolventen Versandhändlers Quelle trifft Bertelsmann sowie die Agentur Rapp Germany schwer. Dem Gütersloher Medienkonzern droht bei seiner Tiefdrucktochter Prinovis der Verslust von Druckaufträgen im einstelligen Millionen-Euro-Bereich, heißt es in Unternehmenskreisen.
Betroffen ist der Prinovis-Standort in Nürnberg, an dem der Katalog gedruckt wird. Hier beschäftigt Prinovis rund 1000 Mitarbeiter. Mit dem Druck-Aus für den Quelle-Katalog dürfte sich zudem die Ertragssituation bei Prinovis verschärfen. Der Konzern leidet unter massiven Überkapazitäten sowie anhaltendem Preisverfall. Ein Sprecher betont, dass ein Wegfall des Kunden keine unmittelbaren Auswirkungen hätte, da Prinovis in Anbetracht der Situation bereits im Sommer seine Planungen "in Bezug auf den erwarteten Umsatz mit Quelle entsprechend konservativ gestaltet" habe. Von daher seien keine personellen Maßnahmen geplant. "Der Wegfall des Quelle-Volumens wäre ein weiterer Mosaikstein im aktuell ohnehin schwierigen Marktumfeld, auf das wir uns einstellen müssen", räumt der Prinovis-Sprecher ein.
Ähnlich geht es der für die Gestaltung der Kataloge verantwortlichen Agentur Rapp Germany. Der Hamburger Etathalter hatte bereits im Sommer Kurzarbeit für das 28 Köpfe starke Quelle-Team angekündigt. "Durch die frühzeitige Verlagerung der Ressourcen können wir nun flexibel auf die aktuellen Geschehnisse reagieren", sagt der Chef von Rapp Germany, Philip Schilling. Im Imas-Test ist Quelle auf Platz eins.
Mehr dazu in der aktuellen W&V (EVT: 22.10.2009) auf Seite 31.