
RTL-Serie:
RTL lässt Schüler im DDR-Stil pauken
RTL lässt 22 Schüler eine Schulwoche der anderen Art erleben. Die Serie "Zurück in die Vergangenheit. Eine Woche DDR" verspricht originale Schauplätze, Ostprodukte und Fahnenappell.
25 Jahre Mauerfall müssen besonders gefeiert werden. Im Fernsehen mit einer Zeitreise im Laborversuch. Im Gegensatz zu den üblichen Zeitzeugenberichten voller Ostalgie oder Originalfotos von Ex-DDR Bürgern. Denn diese Sonderausstellungen in Museen drohen langsam ihren Reiz zu verlieren. Auch weil sie nur sterile Ausstellungen sind, die der modernen Welt zwar einen kleinen Einblick geben, aber dennoch nicht so richtig vermitteln können, wie man sich als DDR-Bürger gefühlt hat.
Das will RTL probieren: Zum 25. Jubiläum des Mauerfalls am 9. November wird der Kölner Sender einen besonderen Laborversuch zeigen. Von 3. bis 7. November läuft im RTL Mittagsmagazin "Punkt 12" die Wochenserie "Zurück in die Vergangenheit. Eine Woche DDR". 22 Schüler aus dem niedersächsischen Apensen testen darin eine Woche lang den Schulalltag in der DDR. Original und in Farbe. Museen und Artikel im Geschichtsbuch können vieles vermitteln, aber an der eigenen Haut bleiben Eindrücke doch länger haften, so wohl die Idee von RTL.
Die 22 Teenies erleben eine ganz normale Woche in der 9. Klasse einer polytechnischen Oberschule in der DDR. Die Schulstunden werden dafür im Schulmuseum Leipzig abgehalten. Beim Fahnenappell im FDJ-Kostüm singt die Klasse "Vorwärts, Freie Deutsche Jugend", macht Staatsbürgerkunde und Geografie. Statt Sportunterricht bringt sie ein Offizier der Reserve mit Wehrsportunterricht auf Trab. Originalaufnahmen und Interviews mit Experten und Zeitzeugen ergänzen die Aufnahmen.
Viel Ostalgie steckt darin, wenn man wieder Menschen im Fernsehen sieht, die sich mit der Rot-Weiß-Zahncreme die Zähne putzen oder ein Badusan-Bad nehmen. Den Blockbuster am Abend ersetzen die Schüler übrigens mit der "Aktuellen Kamera" vom Oktober 1989.
Die RTL-Redakteurin Susanne Ungrad ist bei dem Experiment in der Rolle der Heimleiterin dabei. Für sie stand im Vordergrund, möglichst viele Seiten der DDR zu zeigen: "Welche Zwängen, welchem Druck man unterworfen war, was das für jeden persönlich und beruflich bedeutet, aber auch, dass Jugendliche natürlich auch damals Spaß an vielen Dingen hatten. Wir haben sehr darauf geachtet, im Rahmen der Möglichkeiten, die wir heute haben, nah an der Zeitgeschichte mit den Schülern zu arbeiten."