
RTL steigt komplett aus der VG Media aus
Die Kölner Mediengruppe RTL Deutschland stößt ihre Anteile an der Verwartungsgesellschaft ab. ProSiebenSat.1 bleibt vorerst allein zurück.
Die Ehe zwischen der RTL-Familie und ProSiebenSat.1 in der Verwertungsgesellschaft VG Media ist geschieden. Das berichtet der W&V-Schwestertitel "Kontakter" in seiner aktuellen Printausgabe (EVT: 19.04.). Nach dem Beschluss der Kölner Senderfamilie von Mitte März, ihre Urheber- und Leistungsschutzrechte ab 2011 in Eigenregie zu verwerten, gibt RTL jetzt auch den Status als Gesellschafter der VG Media auf. „Wir haben unseren 50-Prozent-Anteil an ProSiebenSat.1 verkauft. Der Verkauf wird wirksam, sobald die kartellrechtliche Genehmigung vorliegt“, betont RTL-Sprecher Christian Körner.
Für ProSiebenSat.1 stellt der Schritt indes nur einen „Zwischenerwerb“ dar, wie es bei der VG Media heißt. Ergo könnten neue Gesellschafter hinzustoßen. Details werden nicht genannt.
RTL liegt viel an der Kontrolle darüber, wie und wo Programme der Sendergruppe im In- und Ausland weiterverbreitet werden. Die Verträge mit der VG Media sind bereits im März fristgerecht zum Jahresende gekündigt worden. RTL begründet den Schritt mit der „wachsenden Bedeutung der Urheber- und Leistungsschutzrechte für die immer vielfältigeren digitalen Programmverbreitungsplattformen im In- und Ausland“. Um die Rechteverwertung kümmert sich künftig der zentrale Rechtsbereich bei der Mediengruppe RTL Deutschland. Zuständig ist dort General Counsel Ralph Sammeck.
Die VG Media Gesellschaft zur Verwertung der Urheber- und Leistungsschutzrechte der Medienunternehmen mbH nimmt seit 2002 Rechte für 37 TV-Sender und 66 Radiosender wahr. Zuletzt hat die Berliner GmbH den juristischen Streit in Sachen EPG zwischen den Senderfamilie RTL und ProSiebenSat.1 mit Verlagshäusern ausgefochten. Die VG Media gehörte bislang zu je 50 Prozent RTL und ProSiebenSat.1.