
Bremer Tageszeitungs AG:
Radikaler Personalabbau beim "Weser-Kurier"
Die Bremer Tageszeitungen AG (BTAG) plant offenbar einen radikalen Personalabbau beim "Weser-Kurier" und bei den "Bremer Nachrichten".
Die Bremer Tageszeitungen AG (BTAG) plant offenbar einen radikalen Personalabbau bei ihren Tageszeitungen "Weser-Kurier" und "Bremer Nachrichten". Insgesamt soll die Belegschaft der BTAG um rund ein Drittel schrumpfen. Rund110 Arbeitsplätze sollen abgebaut werden. Betroffen davon sind unter anderem die Redaktion und die Druckvorstufe erfuhren die Beschäftigten gestern. Das geht aus einer Mitteilung des Deutschen Journalisten-Verbands (DJV), Landesverband Bremen, hervor.
Demnach sollen von den derzeit noch knapp 100 Redakteuren bis zu 20 Prozent betroffen sein. Der BTAG-Vorstand wolle die Mitarbeiter durch freiwillige Vereinbarungen loswerden, vermutet der Journalistenverband. Laut DJV soll bereits bis Ende des Monats die Berichterstattung der Regionalausgaben "Achimer Kurier" und "Verdener Nachrichten" an den Dienstleister Pressedienst Nord GmbH (PDN) fremdvergeben werden. Die betroffenen Redakteure in Achim und Verden sollen demnach auf andere Redaktionen verteilen werden. Nach Angaben der Gewerkschaft waren zuvor schon die BTAG-Regionalredaktionen des "Delmenhorster Kuriers", der "Regionalen Rundschau" (Brinkum) und des "Syker Kuriers" an den Dienstleister PDN vergeben worden, mit dem Ziel Personalkosten zu sparen.
"Der DJV Bremen ist entsetzt und wird sich bemühen, in Zusammenarbeit mit dem Betriebsrat der Bremer Tageszeitungen AG die Interessen der Kolleginnen und Kollegen in der Redaktion angemessen zu vertreten", heißt es in einer Mitteilung. Die Geschäftsführung der BTAG ist zunächst für ein Statement nicht zu erreichen gewesen.
Wie auch andere Regionalverlage leidet die BTAG unter massivem Leserschwund. Während beim "Weser-Kurier" das Minus im Abo-Bereich halbwegs moderat ausfällt (minus 1,85 Prozent auf 144.983 Exemplare, 1. Quartal 2013 gegenüber Vorjahr), sind die Rückgänge beim Einzelverkauf laut IVW dramatisch. So ist die Zahl der Einzelverkäufe im selben Zeitraum um 12,48 Prozent auf 4704 Exemplare gesunken.