
Radio Reeperbahn: Von Fortpflanzung und Kiezgrößen
Mit Radio Reeperbahn geht der nach eigener Aussage "sündigste Radiosender der Welt" on air. Der Internetsender will neben Musik einen Eindruck über das Rotlichtmilieu "mit seinen Stars, Promis und Kiezgrößen" bieten.
Wer kennt sie nicht, die Hamburger Reeperbahn, Inbegriff für Nachtschwärmer und das Rotlichtmilieu? Das dachte sich auch Mario Rosendahl, als er Radio Reeperbahn gründete, den - so die Selbsteinschätzung - "sündigsten Radiosender der Welt". Der Internetsender, der bisher nur im Testbetrieb lief, geht nun offiziell auf Sendung und will "das Lebensgefühl einer ganzen Species von Freiheit und Sex, Drugs and Rock'n Roll in den Alltag bringen".
In der etwa siebenmonatigen Testphase hat es Radio Reeperbahn, das bislang fast ausschließlich Musik sendete, auf rund 760 Facebook-Fans und 550 Follower bei Twitter gebracht. Erreichen will der Sender Hamburg-Fans und -Touristen, vom "jungen Diskobesucher" bis zum "gesetzteren Musical-Fan". Von diesem Jahr an soll es auch Wortbeiträge geben, in denen die Hörer einen "Eindruck über das Rotlichtmilieu mit seinen Stars, Promis und Kiezgrößen" bekommen sollen, so Rosendahl, der zuvor bei NDR, Radio Hamburg und Energy in Stuttgart gearbeitet hat.
Ein Thema soll dabei im Mittelpunkt stehen: "Die Fortpflanzung ist das, was jeden Menschen interessiert", heißt es auf der Homepage des Senders, der aber verspricht, "niemals unter die Gürtellinie" zu gehen. Und: "Bevor wir das Mikrofon einschalten, fragen wir uns: Ist das, was ich sagen will, unterhaltsam? Falls nein, spielen wir Musik."
Zum Programm zählen einerseits internationale Charts - aber auch deutsche Künstler, insbesondere die Hamburger Musikszene will der Sender gezielt fördern. "Bei uns hören Sie auch Hans Albers", betont Rosendahl, der künftig auch moderieren wird. Im Team sind zudem unter anderen die Moderatoren Peter Haas (Radio NRW) und Martin Hoefling (Radio Hamburg) sowie Volkan Baydar, Sänger und Komponist der Band Orange Blue, der künftig Gespräche mit Prominenten führen soll. Die Werbevermarktung verantwortet Media-Berater Björn Lohmann (u.a. Stadtmagazin "Piste").
Für das Sender-Maskottchen, die "Lady in Red" im Logo, sucht Radio Reeperbahn derzeit noch einen Namen und ruft die Hörer auf, Vorschläge zu machen. "Durch einen Hut, wie Udo Lindenberg ihn trägt" sei die Dame "für Insider eindeutig mit der Stadt Hamburg verbunden".