
Sotschi:
Repucom: Interesse an Olympia sinkt
Die Deutschen zeigen eine gewisse Unlust an den Olympischen Winterspielen, das haben die Sportexperten von Repucom herausgefunden.
In wenigen Tagen geht es in Sotschi ( 7. bis 23. Februar 2014) los, doch die Vorfreude der Deutschen auf die Olympischen Winterspiele scheint sich in Grenzen zu halten. Denn laut einer Untersuchung von Repucom interessieren sich nur 43 Prozent der Bundesbürger für das Großereignis. Zu den Spielen in Vancouver im Jahr 2009 lag diese Zahl noch bei etwas mehr als 50 Prozent. Diese Unlust sei kein internationaler Trend, beruhigt das Sportberatungsunternehmen die zahlreichen Sponsoren wie das Finanzunternehmen Visa, die reichlich Geld investieren. Je nach Land gibt es starke Unterschiede in der Wahrnehmung, zeigt die Studie SportsDNA.
"Die deutschen Sportler haben 2012/13 gerade in den beliebtesten Wintersportarten Top-Leistungen nicht in der Konstanz der vorherigen Jahre geboten. Da ist der deutsche Zuschauer sehr verwöhnt", nennt Markus Lichti, Senior Consultant Repucom, einen Grund für den etwas gesunken Stellenwert hierzulande. "Gleichzeitig haben die Diskussionen um die Olympiabewerbung Münchens beim ein oder anderen zu einer stärkeren Ambivalenz in der Bewertung der Winterspiele geführt", so der Sport-Experte. Da zum Zeitpunkt der Befragung im Mai 2013 die Debatten über Menschenrechte in Russland noch nicht prominent in den Medien waren, sieht Repucom diesen Aspekt als weniger relevant für das um acht Prozentpunkte gesunkene Interesse.
Wie dagegen eine erfolgreiche Bewerbung das Interesse befeuert, zeigt Südkorea. Mit der Vergabe der Winterspiele 2018 nach Pyeongchang hat sich das Interesse in den vergangenen vier Jahren von 32 Prozent auf 57 Prozent nahezu verdoppelt. Für Lichti gibt es in keinem Land einen festen Trend: "Je nachdem wo die Spiele stattfinden und wie viele nationale Wintersporthelden Medaillenaspiranten sind, wird das Interesse in den einzelnen Ländern zukünftig steigen wie sinken."
Und noch eine weitere Beruhigungspille für Sponsoren hat der Sportexperte parat. "Der Stellenwert der Olympischen Winterspiele ist in jedem schneeaffinen Land sehr hoch", so Lichti. Gleichzeitig gibt er dem Veranstalter, dem IOC, einen Rat: "Natürlich müssen die Verantwortlichen in den olympischen Verbänden analysieren, wie und warum sich das Interesse verändert.