
Riesch, Friesinger, Rebensburg, Beckert: Werbegold in Sicht
Die Olympiasieger sind populäre Werbegesichter. Unternehmen stehen Schlange – aber nicht alle Sportler sind gleich beliebt. W&V Online hat sich in der Branche umgehört.
Das olympische Feuer ist erloschen – der Rummel um die Goldmedaillengewinner ist indes erst entfacht.
Egal ob bei Maria Riesch, Anni Friesinger oder Viktoria Rebensburg – interessierte Werbepartner haben bereits angeklopft. Das bestätigt das jeweilige Management auf Anfrage. Wer klopft, ist indes noch nicht bekannt. Fest steht aber: Die Sportler wollen ihre neu gewonnene Popularität zu Werbezwecken nutzen. "Selbstverständlich wollen wir den sportlichen Erfolg auch mit wirtschaftlichem Erfolg verknüpfen“, sagt Michael Kaltenecker, der die Vermarktung der Riesenslalom-Gewinnerin Viktoria Rebensburg, die bislang nur für Skigebiete geworben hatte, übernahm. Auch das Management von Skiläuferin Maria Riesch, die bereits für Milka wirbt, sieht Potenzial: "Der Bekanntheitsgrad von Maria Riesch ist durch Olympia enorm gestiegen. Wir wollen das weiterverfolgen, die Sympathiewerte dabei aber weiterhin hochhalten.“
Was die Doppel-Olympiasiegerin promoten könnte, weiß der Spotvermarkter Zecco: "Riesch steht für Schnelligkeit, Ehrlichkeit und Transparenz.“ Banken und Versicherungen könnten auf ihrer Liste stehen. Sie selbst favorisiert Kosmetikartikel, Elektronik und Reisen.
Klaus Kärcher, Manager der Eisschnellläuferinnen Anni Friesinger (Hauptsponsoren: Dextro, Medima) und Stephanie Beckert, weist indes auf die Unterschiede der Vermarktungsmöglichkeiten hin. Interessant sei ein Medaillengewinn nämlich vor allem bei jungen Sportlern, wie etwa der 21-jährigen Beckert. "Bei einem jungen Gesicht wie Stephanie Beckert, die eine Gold- und zwei Silbermedaillen gewonnen und eine große Zukunft vor sich hat, dürfte sich der Marktwert enorm steigern.“
Dass der Marktwert nicht bei jedem gleichwertig steigt, betont auch Joachim Bacher, Testimonial- und Sponsoring-Experte bei TNS Infratest. Ein Medaillengewinn helfe zwar immer den Bekanntheitsgrad zu steigern. Dennoch müsse man unterscheiden: Ein Bobfahrer beispielsweise werde es immer schwerer haben – auch mit Goldmedaille. "Nicht jede Sportart ist gleich populär, nicht jeder Sportler gleich attraktiv.“