
E-Commerce:
Rocket Internet macht sich im Möbel-Geschäft breit
Die Start-up-Schmiede Rocket Internet rückt nach dem Mode-Markt jetzt auch im Online-Handel mit Möbeln vor. Zwei Anbieter aus dem Haus der Berliner Investoren überschritten die Marke von 100 Millionen Euro Umsatz. Der vor allem auf Wohnaccessoires spezialisierte Shopping-Club Westwing gab einen Umsatzsprung von 41 auf 110 Millionen Euro für das vergangene Jahr bekannt.
Die Start-up-Schmiede Rocket Internet rückt nach dem Mode-Markt jetzt auch im Online-Handel mit Möbeln vor. Zwei Anbieter aus dem Haus der Berliner Investoren überschritten die Marke von 100 Millionen Euro Umsatz. Der vor allem auf Wohnaccessoires spezialisierte Shopping-Club Westwing gibt einen Umsatzsprung von 41 auf 110 Millionen Euro für das vergangene Jahr bekannt. Auch Rockets Möbelanbieter Home24 meldete jüngst Erlöse von über 100 Millionen Euro binnen zwölf Monaten. Rocket Internet baute in den vergangenen Jahren ein internationales Netz von Mode-Websites wie Zalando aus und will auch andere E-Commerce-Bereiche besetzen.
Westwing lieferte im vergangenen Jahr 2,8 Millionen Artikel aus, sagte Mitgründer und Chef Stefan Smalla der dpa. Die Firma verschickt an die zuletzt zwölf Millionen Mitglieder tägliche E-Mails mit Angeboten aus Artikeln bekannter Marken. Ein zunehmend hoher Anteil der Aufträge wird von mobilen Endgeräten aus getätigt, 34 Prozent aller Bestellungen gingen mobil ein. Rund 93 Prozent der Mitglieder seien Frauen, das Durchschnittsalter liege über 40 Jahren. Innerhalb des vergangenen Jahres hat Westwing nach eigenen Angaben seine Mitgliederzahl auf zwölf Millionen verdoppelt.
Rund die Hälfte der Westwing-Mitglieder kommt derzeit aus sieben Ländern in Westeuropa. Zugleich kommt der 2011 gegründete Anbieter auf 3,3 Millionen Kunden in Brasilien und 2,4 Millionen in Polen und Russland. Große Möbel machen weniger als zehn Prozent des Geschäfts aus, sagte Smalla. Westwing habe eine eigene Logistik-Infrastruktur aufgebaut, die auch den Herstellern zur Verfügung gestellt werde.
In Deutschland spielt der Online-Handel mit Möbeln bisher trotz Zuwächsen nur eine kleine Rolle. 2013 lag der Umsatzanteil mit 1,2 Milliarden Euro bei vier Prozent, wie der Bundesverband des Deutschen Möbel-, Küchen- und Einrichtungsfachhandels errechnete. (fm/dpa)