
Jung von Matt:
Schlechter Witz: Sixt verspricht stabile Mieten
Jung von Matt und Sixt haben sich auf ein Aufregerthema gestürzt: den Berliner Mietendeckel. So manchem Hauptstadtbewohner dürfte bei dem Motiv das Lachen im Halse stecken bleiben.

Foto: Sixt
Der Autovermieter Sixt ist hinlänglich dafür bekannt, schnell mit frechen Anzeigen auf aktuelle Trendthemen in Gesellschaft und Politik zu reagieren. Dieses Mal nehmen die Pullacher den soeben gescheiterten Berliner Mietendeckel aufs Korn. Das Motiv, das auf Facebook, Instagram und Twitter gepostet wurde, stammt von Jung von Matt.
Im Oktober 2019 hatte der rot-rot-grüne Berliner Senat den Entwurf des "Gesetzes zur Mietenbegrenzung im Wohnungswesen in Berlin", besser bekannt als Mietendeckel, vorgelegt mit dem Ziel, den steigenden Mieten in der Hauptstadt entgegenzuwirken. Über den Mietendeckel wurden die Mieten für Bestandsbauten vor 2014 für fünf Jahre eingefroren. Dies gilt für rund 1,5 Millionen der Berliner Mietwohnungen. Am Donnerstag dieser Woche aber hat das Bundesverfassungsgericht den Mietendeckel für verfassungswidrig und damit für nichtig erklärt. Die Begründung: "Die Länder sind nur zur Gesetzgebung befugt, solange und soweit der Bund von seiner Gesetzgebungskompetenz keinen abschließenden Gebrauch gemacht hat", erklärten die Karlsruher Verfassungsrichter.
Nicht zum Lachen zumute
Die Entscheidung trieb sogleich zahlreiche Berliner auf die Straße, die sich zu einer Kundgebung des Bündnisses "Gemeinsam gegen Verdrängung und #Mietwahnsinn" gegen das BGH-Urteil zum Mietendeckel auf dem Hermannplatz versammelt haben. Bei der Demonstration kam es am Kottbuser Tor zu Auseinandersetzungen zwischen der Polizei und Demonstranten, laut der Berliner Morgenpost gab es 48 Festnahmen.
Hunderttausende Hauptstadtbewohner befürchten nämlich, dass ihre Mieten nun wieder in alte Höhen schießen und zudem - wie von manchen Immobilienkonzernen auch schon angekündigt - hohe Nachzahlungen auf sie zukommen. Dieses Mal könnte der Stunt von Sixt also auch nach hinten losgehen: Denn so mancher Berliner dürfte das aktuelle Motiv eher als schlechten Witz auffassen, bei dem das Lachen im Halse stecken bleibt.