
Schlecker rechtfertigt Claim mit niedrigem Bildungsniveau seiner Kundschaft
For You, Vor Ort: Der neue Claim ist an und für sich schon peinlich genug. Doch jetzt ist auch noch ein Brief an die Öffentlichkeit gelangt, in dem Schlecker den Slogan mit Verweis auf das "niedere bis mittlere Bildungsniveau" seiner Kundschaft rechtfertigt.
For You, Vor Ort - Der neue Schlecker-Claim ist an und für sich ja schon peinlich genug. Doch jetzt ist auch noch ein Brief an die Öffentlichkeit gelangt, in dem Schlecker den Slogan mit besonderem Verweis auf das "niedere bis mittlere Bildungsniveau" seiner Kundschaft rechtfertigt.
Der Brief richtet sich an den Verein für Sprachpflege, Herausgeber der Zeitung Deutsche Sprachwelt. Dieser hatte offenbar zahlreiche Unterschriften gesammelt und diese zusammen mit einem Protestbrief an die Zentrale von Schlecker geschickt.
In seinem Antwortschreiben, das W&V Online vorliegt, schreibt der Leiter Unternehmenskommunikation unter Bezugnahme auf den Protestbrief: "Persönlich kann ich das nachvollziehen, denn als Geisteswissenschaftler fühle auch ich mich im privaten Sprachgebrauch der Stiltugend der Latinitas verpflichtet."
Allerdings, so beginnt der Schreiber dann seine Rechtfertigung, richte sich der Claim an die "durchschnittlichen Schlecker-Kunden, die niederen bis mittleren Bildungsniveaus zuzuordnen sind". Schlecker habe "renommierteste Marketing- und Marktforschungsagenturen beauftragt, unter diesen Gesichtspunkten eine optimale Parole für uns zu finden." Durch sein "provokant kalauerndes Denglisch" bleibe der am Ende ausgewählte Claim besonders gut im Gedächtnis und liefere dazu kontroversen Gesprächsstoff. Der Slogan stammt übrigens von der Agentur Grey.
Der Brief des Kommunikationschefs schließt dann mit den Worten: "Wir nehmen Ihren Protest mit Sympathie zur Kenntnis, müssen Ihnen aber gleichzeitig mitteilen, dass wir aus den dargelegten Gründen 'For You, Vor Ort' nicht in Frage stellen und bitten dafür um Ihr geschätztes Verständnis."