
ZMG über Sonderwerbeformen:
Schnöde Reklame kommt in Zeitungen aus der Mode
Print schafft für Werbekunden immer mehr Sonderformate: 19 Prozent aller Zeitungsanzeigen wurden 2013 laut ZMG als Sonderwerbeform geschaltet.
Jede fünfte Anzeige in der gedruckten Zeitung kommt inzwischen im Sonderformat daher. Dabei sind im vergangenen Jahr insbesondere "Advertorials" beliebt gewesen – die Werbeanzeigen mit redaktionellen Inhalten. Zu diesem Ergebnis kommt die ZMG Zeitungs Marketing Gesellschaft bei ihrer Auswertung der ZMG-Anzeigenbeobachtung. Die Analyse umfasst Anzeigen ab der Größe von einer Viertelseite und zeigt die wichtigsten Zeitungs-Sonderwerbeformen auf.
Von allen betrachteten Sonderformaten im Zeitraum von Januar bis Dezember 2013 sind etwa ein Viertel als "Advertorials" erschienen. An zweiter Stelle liegen "Sponsoring-Anzeigen" und auf Platz drei die "Textteil-Anzeigen". Banken, Sparkassen und Finanzdienstleister, die das Branchenranking der Sonderformate 2013 anführen, schalteten demnach hauptsächlich "Textteil-Anzeigen". Dabei umfließen die redaktionellen Beiträge die Reklame. Anders hingegen der Lebensmitteleinzelhandel, der laut ZMG am häufigsten "Titelkopf-Anzeigen", "Teaser" und "Panorama-Anzeigen" nutzte.
Die ZMG als zentrale Marketinggesellschaft im deutschen Blätterwald resümiert auf Basis der Analyse: "Zeitungsverlage in Deutschland bieten Anzeigenkunden vielfältige Möglichkeiten, um mit ausgefallenen Formaten auf sich und ihre Produkte aufmerksam zu machen." Die Verlagsabfrage 2014 der ZMG gibt einen Überblick über das aktuelle Angebot der Zeitungshäuser. Dabei zeigt sich: Die Mehrheit der befragten 120 Titel bietet eine Vielfalt an Sonderformaten, wie Anzeigenstrecken, "Banderolen" oder "aufklappbaren Panoramen" an.
Einige Verlage gehen der ZMG zufolge darüber hinaus und verbinden Printanzeigen mit digitalen Bonusmaterialen. Mit Augmented Reality könnten Zeitungsleser nun über Smartphones oder Tablets ergänzende Informationen zu Anzeigen aus der Printausgabe aufrufen. "Die gedruckte Zeitung wird damit auch als Werbeträger um interaktive und multimediale Dimensionen erweitert", heißt es. Ein Beispiel, wie Digital klug mit Print verwoben werden kann, liefert eine exklusive kleine Kampagne von Microsoft.
Eine besonders gelungene Sonderwerbeform für Zeitungen machte übrigens vor einigen Monaten in Kolumbien von sich reden. Dort formten Anzeigen eine Anzeige und ließen einen 3-D-Effekt entstehen.
Dass Sonderwerbeformen - über alle Medien hinweg - Grenzen einhalten sollten, macht derzeit ein sehr amüsanter Beitrag der HBO-Reihe "Last Week Tonight with John Oliver" deutlich: