
Branchen-News in Kürze:
Schweglers Mediennotizen
Sat.1 kämpft wieder gegen Drittsendezeiten, ZAK fordert Sendelizenz für PietSmietTV, "Sesamstraße" mit autistischer Julia, ZDF mit "Pubertier".
Sat.1. Wehrt sich erneut dagegen, Sendeplätze an Drittanbieter zu vergeben. Gegen eine Entscheidung der Medienanstalt LMK in Rheinland-Pfalz habe der private Fernsehsender beim Verwaltungsgericht Neustadt an der Weinstraße eine Klage sowie einen Eilantrag eingereicht, teilte das Gericht mit.
Die LMK hat dem Gericht zufolge Mitte Februar an drei Produktionsfirmen Zulassungen für jeweils rund einstündige Sat.1-Fenster vergeben. Am Dienstagabend kurz nach 23 Uhr sollen etwa die Sendungen "Spiegel TV Reportage" oder "Focus TV Reportage" der Produktionsfirma DCTP laufen. Zu den anderen Zeiten sind Formate einer Münchner und einer Kölner Produktionsfirma vorgesehen. Bisher strahlt Sat.1 nur "Spiegel TV" auf dem Sendeplatz aus.
Vor Gericht geht es um die grundsätzliche Frage, ob noch eine Verpflichtung für Drittsendezeiten vorliege oder nicht. Der Sender hat schon mehrfach gegen Vergabeverfahren der LMK geklagt.
Grundsätzlich sind Privatsender laut Rundfunkstaatsvertrag verpflichtet, Drittanbietern Sendeplätze anzubieten, sobald ihre Zuschaueranteile im Jahresdurchschnitt über zehn Prozent liegen. Das ist bei Sat.1 nicht mehr der Fall. Via dpa.
PietSmietTV. Der Let’s-Play-Internet-Stream, der auf der Plattform Twitch.tv läuft, ist aus Sicht der Medienaufsicht ein "Rundfunkangebot ohne Zulassung". Die Aufsichtskommission ZAK hat nun das Internetangebot beanstandet "und wird es untersagen, wenn bis 30. April kein Zulassungsantrag vorliegt", wie es heißt.
Sieben Tage pro Woche über 24 Stunden das Spielen von Games zu zeigen – das bedeutet aus Sicht der Medienwächter, dass eine Lizenz her muss. Unternehmensangaben.
"Süddeutsche Zeitung". Berichtet einmal mehr über bestochene Richter, korrumpierte Banken und undurchsichtige Briefkastenfirmen. In den Büchern namhafter deutscher Firmen findet sich offenbar jede Menge russisches Schwarzgeld. Das deckte ein internationales Recherchenetzwerk auf, an dem auch die Zeitung beteiligt war. Insgesamt arbeiteten 61 Journalisten aus 32 Ländern an dem Fall.
ProSieben. Verkündet "großen Sport": Thore Schölermann ("The Voice of Germany") und Viviane Geppert ("Red") moderieren am 1. April die neue Samstagsshow "Die große ProSieben Völkerball Meisterschaft" live aus Halle (Westfalen). Elmar Paulke kommentiert das Sport-Event.
Acht Teams mit jeweils sechs Spielern kämpfen um Ruhm, Ehre und den großen Pokal. Mit dabei sind unter anderem Martin Kesici, Mola Adebisi, Paul Janke, Marc Terenzi, Alexander "Honey" Keen, Gina-Lisa Lohfink, Micaela Schäfer, Cathy Lugner und oder auch Jürgen Milski und Costa Cordalis. Unternehmensangaben.
"Sesamstraße". In der US-Version ist im April zum ersten Mal Julia zu sehen. Die neue Puppe ist vier Jahre alt, hat orangene Haare, einen Kuschelhasen und Autismus - eine psychische Erkrankung mit Symptomen wie Verhaltens- oder Sprachauffälligkeiten.
Im deutschen TV wird Julia voraussichtlich nicht zu sehen sein, teilte der NDR mit. Online gibt es bereits Material über und Videos mit Julia zu sehen, zum Beispiel, wie sie "Sunny Days" singt. Julias Puppenspielerin ist Stacey Gordon, deren Sohn Autismus hat. Via dpa.
ZDF. Lässt noch bis Anfang Juni von UFA Fiction in Potsdam, Berlin und Umgebung die sechsteilige Familienserie "Das Pubertier" frei nach dem gleichnamigen Bestseller von Jan Weiler drehen. Unter der Regie von Oliver Schmitz und Uwe Janson spielen Pasquale Aleardi, Chiara Schoras, Gisela Schneeberger, Henriette Richter-Röhl, Anica Dobra oder auch Annette Frier. Produzenten sind Markus Brunnemann und Joachim Kosack.
Die Serie rund ums Familienchaos, das eine 13-Jährige mit ihrer Pubertät auslöst, zeigt das ZDF voraussichtlich im Herbst. Unternehmensangaben.
TF1. Dort sahen die erste TV-Debatte der aussichtsreichsten französischen Präsidentschaftskandidaten im Schnitt 9,8 Millionen Fernsehzuschauer. Damit sei die mehr als dreistündige Sendung am Montagabend auf einen Marktanteil von 47,9 Prozent gekommen, teilte der Sender auf Twitter mit. Zwischenzeitlich hätten sogar bis zu 11,5 Millionen Zuschauer eingeschaltet.
Nach einer Blitzumfrage für den Sender BFMTV schnitt der frühere Wirtschaftsminister Emmanuel Macron dabei am besten ab. Via dpa.