
Sebastian Turner will in Stuttgart auch für die Piraten antreten
Eigentlich galt Sebastian Turner nur als CDU-Kandidat für die Stuttgarter Oberbürgermeisterwahl. Aber jetzt will der frühere Scholz-&-Friends-Chef auch für die Piratenpartei antreten.
Der parteilose OB-Kandidat der Stuttgarter CDU, Ex-Werber Sebastian Turner, will bei der OB-Wahl am 7. Oktober auch für die Piratenpartei antreten. Die Piraten hatten über das Internet unter der Überschrift "Alle warten nur auf dich" geeignete Kandidaten gesucht. Daraufhin haben sich neben Turner auch noch sechs weitere Kandidaten gemeldet. Am 22. April wollen die Piraten auf ihrem Stuttgarter Parteitag ihren OB-Kandidaten küren.
Auf der Website der Stuttgarter Piraten stellt sich Turner als offizieller Bewerber vor. Wie die übrigen sechs Kandidaten stellt sich Turner dabei auch den Fragen der Basis. "Bild" zitiert den langjährigen Chef und Mitinhaber der Agentur Scholz & Friends ("Wir können alles außer Hochdeutsch") mit den Worten: "Die Piraten spinnen weniger als Winfried Kretschmann mit 25. Und aus dem ist doch auch was geworden." Der Grünen-Politiker Kretschmann regiert Baden-Württemberg seit Mai 2011 als Ministerpräsident.
Innerhalb der Stuttgarter CDU sieht man Turners Flirt mit den Piraten allerdings äußerst kritisch. Es gebe offene Fragen, was das Engagement Turners bei den Netzaktivisten angehe, sagte der örtliche Parteichef Stefan Kaufmann der Stuttgarter Zeitung. Man müsse sich das "kritisch anschauen".
Der CDU-Kandidat Turner wird mittlerweile auch von der Stuttgarter FDP sowie von den Freien Wählern unterstützt. Für die Grünen tritt bei der OB-Wahl der bekannte Bundespolitiker Fritz Kuhn an, für die SPD geht die parteilose Kommunalpolitikerin Bettina Wilhelm (Bürgermeisterin von Schwäbisch Hall) ins Rennen.