
Bilanz 2014/15:
Sechs Gründe für das Plus bei Sky
Der neue Chef Carsten Schmidt hat vor wenigen Wochen mit Sky eine florierende Medien-AG übernommen - wie die jetzt veröffentlichten Geschäftszahlen dokumentieren.
Sky Deutschland hat seinen Verlust in dem Ende Juni abgelaufenen Geschäftsjahr 2014/15 weiter verringert. Die Zahl der Abonnenten sei um fast eine halbe Million auf 4,28 Millionen angestiegen, der Umsatz auf 1,8 Milliarden Euro gestiegen, heißt es am Mittwochmorgen. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern fällt nun mit minus 25 Millionen Euro deutlich besser als im Vorjahr aus, und auch unterm Strich sieht es mit einem Verlust von 77 Millionen Euro besser aus: Im Vorjahr war das Loch noch etwa doppelt so groß. Die Verschuldung sinkt bis Ende Juni auf 390 Millionen Euro.
Fürs Plus bei Sky gibt es verschiedene Gründe:
Noch stärkerer Neukundenzuwachs
Um 467.000 Abonnenten hat der Kundenstamm zugelegt – das sind gut 100.000 mehr neue Sky-Fans, als im Geschäftsjahr 2013/14 dazugekommen sind. Hauptwachstumstreiber bei Sky sind die Einnahmen aus Abonnements, die um neun Prozent auf 1,64 Milliarden gestiegen sind (2013/14: 1,5 Milliarden). Der durchschnittliche Umsatz pro Kunde (ARPU) beträgt allerdings jetzt 33,89 Euro – etwas weniger als im Vorjahr mit 34,52 Euro. Der Grund – Sky hat im starken Streamingwettbewerb auch neue günstige Angebote wie Snap gelauncht, die den Schnitt nach unten ziehen.
Weniger Kündiger
Die Quote ist in den vergangenen zwölf Monaten auf 8,3 Prozent zurück gegangen – nach 10,1 Prozent im Vorjahr. "Eine Kündigungsquote auf einem der niedrigsten Niveaus der Unternehmensgeschichte", urteilt die Noch-AG, auf deren außerordentlicher Hauptversammlung vergangene Woche der Squeeze-Out beschlossen wurde. Sky gehört nun ganz zum Murdoch-Reich.
Überhaupt mehr Bezahltes
Die "bezahlten Abonnement-Produkte" haben um 969.000 auf 7,13 Millionen zugenommen. So hat Sky+ mit dem HD-Festplattenreceiver im abgelaufenen Geschäftsjahr 491.000 neue Kunden dazugewonnen, sodass die Anzahl aller Haushalte mit Sky+ auf 2,17 gestiegen ist. Inzwischen haben 490.000 Kunden (2013/14: 451.000) eine Sky-Zweitkarte abonniert. Und der Online-Service Sky Go verzeichnet nach Unternehmensangaben "Rekordwerte bei allen wichtigen Kennzahlen": Die Zahl der Kunden-Logins ist demnach im Jahresvergleich um 66 Prozent auf 151 Millionen gestiegen. "Ein klares Indiz dafür, dass immer mehr Kunden großartige Unterhaltung auch jenseits des TV-Bildschirms wollen", folgert Sky.
Mehr Premium-HD-Kunden
Die Zahl ist auf 2,5 Millionen angewachsen – nach 2,24 im Vorjahr. "Derzeit haben 54 Prozent aller Abonnenten Zugriff auf das marktführende HD-Angebot von Sky", heißt es dazu. Es umfasst aktuell bis zu 95 Sender.
Kosten im Griff
Während der Gesamtumsatz auf 1,8 Milliarden Euro angestiegen ist, (2013/14: 1,65 Milliarden), sind die die Gesamtkosten ohne Abschreibungen lediglich um fünf Prozent auf 1,71 Milliarden angewachsen. "Damit wurde die erwartete Steigerung der Kosten aufgrund der erweiterten Bundesliga-Rechte durch die Änderung der geschätzten Programmkosten ausgeglichen", heißt es. Die Folge: Das Ebitda steigt auf 86 Millionen Euro (2013/14: 29 Millionen).
Werbevermarktung kommt voran
Vor allem das plattformübergreifende Bundesliga-Angebot von Sky wurde mit neuen Zuschauerrekorden von bis zu sechs Millionen Kontakte an einem einzelnen Spieltag bestätigt. Im Schnitt verfolgten pro Spieltag fünf Millionen Zuschauer das Geschehen am Bildschirm, rechnen die Münchner vor. Diese Werte kann Vermarkter Sky Media Networks bei Werbepartner und Sponsoren in die Waagschale werfen.
Carsten Schmidt, seit wenigen Wochen als Nachfolger von Brian Sullivan Vorsitzender des Vorstands der Sky Deutschland AG, fasst das Ergebnis so zusammen:
"2014/2015 haben wir viele Meilensteine erreicht: Wir haben die Schwelle von vier Millionen Kunden überschritten und unsere Finanzergebnisse stetig verbessert."
Sein Sprecher Wolfram Winter vertwittert die stolze Bilanz:
$kyD FY 2014/15 results in a nutshell: More subscribers & better numbers – continued growth. Longer Version: http://t.co/HiSJOOoqVY
— Wolfram Winter (@wolframwinter) 29. Juli 2015