
Seitensprungportal wirbt mit Seehofer und Schwarzenegger
Unfreiwillig werben derzeit Kaliforniens Ex-Gouverneur Arnold Schwarzenegger, Bayerns Ministerpräsident Horst Seehofer und Ex-US-Präsident Bill Clinton für das Seitensprung-Portal AshleyMadison.com.
Unfreiwillig werben derzeit Kaliforniens Ex-Gouverneur Arnold Schwarzenegger, Bayerns Ministerpräsident Horst Seehofer und Ex-US-Präsident Bill Clinton für das Seitensprung-Portal AshleyMadison.com. Ihre Fotos prangen auf einem großen Plakat mitten am Alexanderplatz in Berlin, mit dem das Portal für seine "diskreten" Kuppel-Dienste wirbt. Das Unternehmen sieht in den Politikern "ideale Werbeträger - als Beispiele dafür, wie man es nicht macht".
Gegen Affären hat das Portal natürlich nichts einzuwenden. „Seitensprünge sind vollkommen menschlich und können einer Beziehung sogar gut tun“, verteidigt AshleyMadison.com-Gründer Noel Biderman die ertappten Politiker und sein Geschäftsmodell. „Aber davon darf natürlich niemand etwas mitbekommen! Gerade wer wie Horst Seehofer in Amt und Würden steht, sollte den Teufel tun, sich erwischen zu lassen. Ein Politiker sollte wegen seiner politischen Entscheidungen in der Presse stattfinden und nicht aufgrund seines Liebeslebens." AshleyMadison biete "die nötige Diskretion und Sicherheit beim Seitensprung".
Das mit zehn Millionen Mitgliedern weltweit größte Fremdgeh-Portal gerät mit seiner Geschäftsidee und den Werbekampagnen seit seiner Gründung immer wieder in die Kritik. Im Mai hatte das Portal Arnold Schwarzenegger zehn Millionen Dollar angeboten, damit er für AshleyMadison.com wirbt.
Seit November 2011 ist das Fremdgeh-Portal auch in Deutschland am Start. Und nutzt jede PR-trächtige Gelegenheit, um auf seine Dienste aufmerksam zu machen. Auch in der Affäre um den Rücktritt von Christian von Boettichers in Schleswig-Holstein meldete sich das Portal zu Wort und warf Facebook eine Mitverantwortung vor: "Facebook ist ein milliardenschweres Unternehmen und das größte soziale Netzwerk weltweit. Trotz dieser verantwortungsvollen Stellung toleriert die Firma weiterhin sittenwidriges Verhalten", sagte Bidermann. Er beklagte, dass AshleyMadison.com zensiert werde, während Facebook werben könne, wo und wie es wolle. Dabei seien Seitensprünge auf Facebook "gang und gäbe". Biderman hatte Facebook vor zwei Jahren angeboten, Fremdgänger in spe auf AshleyMadison.com umzuleiten. Doch das Netzwerk lehnte ab.