Als "Blickfangwerbung ohne jeden Produktzusammenhang" bezeichnete das Busse. "Wobei man auch sagen muss: Nicht jede Unterwäschewerbung, nicht jede erotische Werbung, ist automatisch diskriminierend oder herabwürdigend", fügte sie hinzu. "Da muss man schon immer sehr genau hinschauen."

Die meisten betroffenen Unternehmen zeigten sich auch einsichtig. Spätestens wenn der Werberat einen Verstoß feststelle, werde die Werbung entfernt oder geändert. "Es sind nur wenige Unternehmen, die wir öffentlich an den Pranger stellen müssen", sagte die 44-Jährige.

"In solchen Fällen fragen wir die Unternehmen auch, ob sie sich nicht mal selbstkritisch fragen, ob solche Motive überhaupt noch zeitgemäß sind." Vielen Unternehmen sei nicht bewusst, dass man mit Provokationen nicht das eigentliche Ziel erreiche. "Werbung möchte ja Verbraucher ansprechen, möchte Sympathie bei den Umworbenen erreichen, damit die Produkte gekauft werden", sagte Busse. "Und das kann nicht gelingen, wenn die Konsumentinnen und Konsumenten verprellt, herabgewürdigt oder beleidigt werden."