Dass Frauen Zudringlichkeiten, sabbernde Gier und Betatschen als normal empfinden, ist schrecklicher noch als die Tatsache, dass sexuelle Belästigung so häufig vorkommt. Dass es nicht normal sein darf, das macht uns heute die "Stern"-Affäre klar. Dass Laura Himmelreich und der "Stern" kein gutes Gespür bewiesen haben, was den Zeitpunkt der Geschichte angeht und die Fokussierung auf einen einzelnen Mann, schadet leider der Sache sehr. Denn die Missbrauchs-Verharmloser bekommen damit Munition, die Geschichte herunterzuspielen und auf einem Nebenschauplatz auszufechten. Das sollten wir nicht zulassen. Nur Mut, Frau Himmelreich!


Autor: Susanne Herrmann

schreibt als freie Autorin für W&V. Die Lieblingsthemen von @DieRedakteurin reichen von abenteuerlustigen Gründern über Medien und Super Bowl bis Streaming. Marketinggeschichten und außergewöhnliche Werbekampagnen dürfen aber nicht zu kurz kommen.