
Sinkende Gebühren: RBB denkt an Programmabbau
Ein RBB-Strategiepapier entwirft Szenarien, wonach das Programmangebot bei Radio, Fernsehen, der Programmzulieferung an die ARD sowie die Berichterstattung über regionale Ereignisse reduziert werden könnte..
Angesichts drohender weiterer Gebührenausfälle bereitet sich der RBB auf einen möglichen Abbau seines Angebotes vor. In einem dem Rundfunkrat vorgelegten Strategie-Papier werden dafür mehrere Spar-Szenarien entworfen. "Wir werden alles dafür tun, dass die Szenarien nie Wirklichkeit werden", sagt Intendantin Dagmar Reim. Allerdings seien die Auswirkungen des neuen Gebührenmodells sowie der künftige Strukturausgleich innerhalb der ARD für die Finanzlage des RBB nicht absehbar.
Grundlage des Papiers, das von einer internen Strategiegruppe vorbereitet wird, sind Prognosen des ARD-Vorsitzenden Peter Boudgoust. Demnach müssen die ARD-Anstalten vor dem Hintergrund rückläufiger Bevölkerungszahlen bis zum Jahr 2020 mit 15 Prozent weniger Einnahmen auskommen. Der RBB zählt 2009 Einnahmen von rund 350 Millionen Euro. Bis zum Jahr 2012 geht die ARD-Anstalt von knapp 341 Millionen aus. Dem RBB macht der demografische Wandel in der Region zu schaffen. Hinzu kommt, dass viele Menschen von der Zahlung der Rundfunkgebühr befreit sind und dass es überdurchschnittlich viele "Schwarzseher" gibt.
Aus den Rechenmodellen der RBB-Strategiepapiers könnte der Sender bei Bedarf konkrete Schritte ableiten. Dazu gehören der Abbau des Programms sowie damit verbundende Einsparungen in Personal, Produktion und Verwaltung. Alle drei Szenarien gehen von einer Reduzierung des derzeitigen Programmangebots bei Radio, Fernsehen, der Programmzulieferung an die ARD sowie der Berichterstattung über regionale Ereignisse aus.