
ARD punktet mit Storytelling:
Snapchat-Soap von Puls überzeugt User und Neustart Funk
2017 wird "I am Serafina" via Snapchat fortgesetzt: Die Scripted Soap von Puls erreichte viele Fans und lehrte Funk, wie heute produziert wird.

Foto: BR/Puls
Mit der Scripted Soap "I am Serafina" auf Snapchat hat Puls, die Jugendwelle des Bayerischen Rundfunks (BR), überzeugt. 14 Tage lang konnte man in der ersten Oktoberhälfte die 19-jährige Serafina live in ihrem bewegten Leben begleiten. Viele haben das getan: Pro Snap erreichte die Produktion mehr als 14.000 Zuschauer. Serafina sei ihren Nutzern bei Snapchat viel näher gekommen, als es jede klassische Fernsehsoap zugelassen hätte, heißt es in einer Bilanz vom Dienstag.
Das hat die Erwartungen der Macher von Puls nach eigenen Angaben übertroffen. Auch Funk, zum Oktober gestartetes Content Netzwerk für Junge von ARD und ZDF, sei "sehr zufrieden mit dem Experiment", teilt der BR weiter mit. Unter dessen Dach läuft die Snapchat-Soap. Die Folge: Anfang 2017 wird "I am Serafina" fortgesetzt.
3 Leute produzierten, 14.000 sahen zu
Am Konzept wird nicht gerüttelt: 10-Sekunden-Videos, das Smartphone als einziges Werkzeug und keine Nachbearbeitungsmöglichkeiten. So werden via Snapchat ab Januar weitere fiktionale Geschichten erzählt. Serafinas Follower können dann im Minutentakt wieder live mitfiebern. Zuschauer erleben die Dinge zeitgleich mit den Protagonisten und können direkt darauf reagieren, wenn Serafina zum Beispiel das aktuelle Fernsehprogramm kommentiert oder ihre Follower fragt, ob sie ihrem untreuen Freund noch eine Chance geben soll.
Anders als bei herkömmlichen Produktionen gibt es bei "I am Serafina" zudem keinen großen Produktionsstab. Die Darstellerinnen wurden von einem 3-köpfigen Redaktions- und Produktionsteam unterstützt, das während der Dreharbeiten durchgehend vor Ort war. "So war es möglich, schnell auf Userinteraktionen oder spontane Ereignisse zu reagieren und sie in die Geschichte aufzunehmen", lautet nun das Resümée. Thomas Müller, Redaktionsleiter von Puls, kann sich nun "gut vorstellen, dass Snapchat der neue Kanal für fiktionale Formate im Netz wird".
Orientierungshilfe für neue Funk-Produktionen
Philipp Schild, Head of Content bei Funk, hat nun ein gutes Beispiel dafür, "wie fiktionales Erzählen auf Snapchat funktionieren kann. Mit solchen Projekten probieren wir Neues aus und suchen die Interaktion mit den Nutzern, auch um Formate weiterzuentwickeln".
Wer sich für "I am Serafina" interessiert – alle Storys gibt es zum Nachschauen, wenn auch ohne direkten Draht zur Hauptdarstellerin, ohne Skip-Funktion und nicht in Echtzeit auf Youtube.