In der untersuchten Medienwelt von Studenten zeigt sich laut Studie der deutlichste Wandel bei der Organisation der persönlichen Kommunikation: Whatsapp wird von 99 Prozent der Befragten täglich genutzt, dabei von 96 Prozent mehrfach. Die Nutzung von Facebook liegt bei täglich 90 Prozent, wobei erwartungsgemäß die "passive" Nutzung überwiegt. Mehr als die Hälfte der Studenten postet demnach eigene Inhalte höchstens einmal im Monat, seltener oder nie. Andere soziale Medien wie Google+ oder Twitter können sich nicht durchsetzen – "ihre Nutzung pro Woche liegt im einstelligen Prozentbereich", weiß das Werk "In Transition". Das Gerät der ersten Wahl ist bei Studierenden das Smartphone: Es ist der zentrale Zugang zu Social Media und Kommunikation. 70 Prozent der Nutzung entfallen demnach auf SMS und Whatsapp sowie auf soziale Netzwerke. "Um auf klassische redaktionelle Inhalte zuzugreifen, wird das Smartphone dagegen kaum genutzt", heißt es weiter.

Interessant: Obwohl Datenschutzvorbehalte für Studierende ein wichtiges Thema sind, kann Facebook als kostenlose etablierte Infrastruktur im Alltag seine Vorteile ausspielen – ergab eine der Ergebnis-Diskussionen. Gedruckten Medien wird durchaus eine Zukunft gegeben. Ihr Vorteil: die Haptik. Sie vermittle den Eindruck von besonderer Qualität, heißt es. Aber: Printmedien müssten diesen hochwertigen Eindruck dann aber auch rechtfertigen, um weiterhin relevant zu bleiben. Die klassische Tageszeitung erscheint als Nachrichtenmedium zu inaktuell, ihre Funktion als einordnendes Medium wird allerdings nach wie vor geschätzt. Gerade deshalb werde einer wöchentlichen Erscheinungsweise höherer Nutzwert zugeschrieben. "Ein erweitertes ‚Duales System‘ mit privater und öffentlicher Finanzierung gedruckter Medien erscheint gerade für den Informations-Journalismus denkbar", rät das Werk zum Schluss.


Autor: Petra Schwegler

Die @Schweglerin der W&V. Schreibt seit mehr als 20 Jahren in Print und Online über Medien - inzwischen auch jede Menge über Digitales. Lebt im Mangfalltal, arbeitet in München.