
Digital News Initiative (DNI):
So profitiert Gruner + Jahr vom Google-Fonds
Aus Googles 150-Millionen-Euro-Innovationsfonds für Medien erhält G+J einen sechsstelligen Betrag, den der Verlag in eine neue App steckt.

Foto: G+J
Gruner + Jahr ("Stern", "Gala") wird Teil der Google DNI, der "Digital News Initiative" rund um innovative Journalismusprojekte. Aus dem 150 Millionen Euro schweren Innovationsfonds für Medien erhält der Hamburger Verlag einen sechsstelligen Betrag. Mit diesem Geld soll nach G+J-Angaben eine Nachrichten-Applikation entwickelt werden, deren Schwerpunkt auf Inhalte-Kuration liegt.
"Gruner + Jahr entwickelt die App und die dahinter liegende Technologie in Eigenregie weiter - unter anderem mit der Förderung von Google", heißt es am Mittwoch aus Hamburg. Mit dem Launch der App rechne der Verlag im Laufe des nächsten Jahres.
Klar wird damit: Die Hamburger arbeiten mit Unterstützung von Google an einem mobilen Angebot, mit dem relevante und hochwertige Inhalte gesammelt, organisiert und aufbereitet werden. Der Mehrwert von Content Kuration liegt darin, dass man Inhalte für die Leserschaft filtert. Weitere Details zur neuen G+J-Anwendung werden noch nicht genannt.
Arne Wolter, Chief Digital Officer Gruner + Jahr, freut sich, dass sein Verlag die Jury aus Medienexperten über die Vergabe des Zuschusses überzeugen konnte. Ihm zufolge testet G+J aktuell, "wie wir modernste Technologie und journalistische Kreativität im Sinne unserer zunehmend mobilen Leser verbinden können".
Hintergrund: Aus Deutschland hatten bereits im Frühjahr rund 30 Verlage die Mitarbeit an der DNI angekündigt. Medienhäuser können sich mit ihren Projekten um eine Förderung bewerben. Bereits vom Google-Fonds unterstützt werden unter anderem Projekte von Golem.de, der "NZZ", von Spectrm, vom "Tagesspiegel" sowie der "Wirtschaftswoche". Unter den Mitgliedern der DNI finden sich zum Beispiel Bauer, "Der Spiegel", die "Süddeutsche Zeitung" und "Die Zeit".
Zur ersten Runde der DNI-Förderung startete Google Ende. Februar die separate Darstellung von Nachrichtenseiten in der Google-Suche, die sich als so genannte Accelerated Mobile Pages besonders schnell auf einem Smartphone laden. Mit dem offenen technischen Standard, der für eine vierfache Ladegeschwindigkeit sorgen soll, tritt Google unter anderem gegen die Instant Articles des Wettbewerbers Facebook an.
Die "beschleunigten" Websites nutzen unter anderem Plattformen wie Twitter und Linkedin sowie Medien wie BBC, der britische "Guardian", "FAZ", Zeit Online, Funkes "Berliner Morgenpost" oder die "New York Times".