Konkret lief es so: Im Jahr 2011 hatte die Degeto für die ARD-Werbegesellschaften mit der Produktionsfirma Grundy Light Entertainment einen Vertrag über die Produktion des Formats "Gottschalk live" mit Thomas Gottschalk als Moderator abgeschlossen. Grundlage für diesen Vertrag war eine von der Grundy Light Entertainment und der WDR-Tochter WDR Mediagroup unterzeichnete Absichtserklärung.

Die Piraten im Landtag monierten in ihrer Anfrage nun unter dem Titel "Geld für den Orkus", auf diese Weise könnten "über zwei Millionen ohne Gegenleistung" geflossen sein. Gottschalk hatte dagegen im Frühjahr mitteilen lassen: "Ich habe alles geliefert, was die ARD bestellt hat. Dafür hat die ARD bezahlt, was vorher vereinbart war."

Die Landesregierung will nun eingehend prüfen, ob die Regelungen zur Gremienbeteiligung ausreichend seien und gegebenenfalls nachbessern. Der WDR-Rundfunkrat verlangt, künftig auch bei werbefinanzierten Produktionsverträgen über Töchtergesellschaften beteiligt zu werden. Eine Sprecherin des WDR in Köln teilt auf Anfrage mit: "Wir können den Wunsch der Gremien gut nachvollziehen." Dem internen Austausch wolle der WDR aber nicht vorgreifen. Mehr Transparenz fordern aber nicht nur die Piraten: Auch die rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin und Vorsitzende der Rundfunkkommission der Länder, Malu Dreyer (SPD), hatte im vergangenen Monat mehr Kontrolle gefordert.

ps/dpa


Autor: Petra Schwegler

Die @Schweglerin der W&V. Schreibt seit mehr als 20 Jahren in Print und Online über Medien - inzwischen auch jede Menge über Digitales. Lebt im Mangfalltal, arbeitet in München.