Die TV-Filme am Freitag gehen bis zu einem durchschnittlichen Minutenpreis von 17.500 Euro hoch, ebenso hoch angesetzt sind die TV-Krimis mit Spielfilmqualitäten am Donnerstagabend. Zu ihnen gehört die "Donna Leon"-Reihe, die nach diesen Angaben pro Film knapp 1,6 Millionen Euro kostet. Serien wie "Um Himmels Willen" wirken dagegen direkt günstig. Sie sind wöchentlich am Dienstag ab 20.15 Uhr zu sehen, die Programmdirektion um Volker Herres kalkuliert hier mit 39 Folgen in Erstausstrahlung pro Jahr. Der Minutenpreis pro Folge liegt bei durchschnittlich 11.250 Euro brutto. Auch für koproduzierte Spät-Krimis, die wie "Ein Fall für Annika Bengtzon" in Erstsendung laufen, zahlt der ARD-Verbund im Schnitt 500.000 pro Film.

Genau aufgedröselt haben ARD und Degeto die Sendeplatzprofile aller fiktionalen Fernsehfilm-Plätze und der wichtigsten Spielfilmplätze im Ersten – "auf Anregung der Produzentenallianz, die jeweils gewünschten Genres klarer zu definieren". So sollen für die Produzenten die Angebote besser zugeordnet werden können. Von den Budgets profitieren durchaus die Mitarbeitenden; Drehbuch-Autoren des "Tatorts" können beispielsweise sehr gut von den Tantiemen leben.

Übrigens: Details zu Produktionskosten konnten in der Vergangenheit vereinzelt den Jahrbüchern der ARD entnommen werden. Neu ist die konzentrierte und klar gegliederte Darstellung unter daserste.de. Wie es heißt, verstehen die Fernsehfilm-Koordination und ARD Degeto das Projekt als "work-in-progress". Man werde entsprechend die jeweiligen Sendeplätze kontinuierlich weiterentwickeln und auch Profile für weitere Sendeplätze als Information für Gremien, Verbände und Öffentlichkeit aufnehmen. Wer noch mehr über die TV-Kosten im Ersten wissen will - hier geht's lang.


Autor: Petra Schwegler

Die @Schweglerin der W&V. Schreibt seit mehr als 20 Jahren in Print und Online über Medien - inzwischen auch jede Menge über Digitales. Lebt im Mangfalltal, arbeitet in München.