
SMA:
Social-Media-Kompetenz per Webinar: "Der Markt wird ganz klar wachsen"
Amir Kassaei, Thomas Knüwer oder auch Nico Lumma - sie alle lehren an der digitalen Mannheimer Social Media Akademie. Im W&V-Interview erklärt SMA-Gründer Andreas Leonhard, welche Vorteile ein Webinar im Vergleich zu anderen Lernformen besitzt und wie die Zukunft von Webinaren aussieht.
Amir Kassaei, Thomas Knüwer oder auch Nico Lumma - die Dozentenliste der Social Media Akademie (SMA) liest sich wie ein Who-ist-who der Digital- und Kreativbranche. Gegründet wurde die Mannheimer Akademie Anfang 2010, seitdem haben sich hier über 2.000 Interessierte in Themen wie Social Media, Online Marketing, Community Management, Online Redaktion, E-Recruiting oder Mobile Marketing aus- und weitergebildet. Das Konzept: Alle Lehrgänge und Seminare finden ausschließlich im Internet statt, es gibt keine Präsenztermine. Dabei setzt die Akademie auch verstärkt auf Webinare. Andreas Leonhard, Gründer und Geschäftsführer der SMA, erklärt im W&V-Interview, welche Vorteile ein Webinar im Vergleich zu anderen Lernformen besitzt, warum beim Online-Kurs thematisch keine Grenzen gesetzt sind und wie die Zukunft von Webinaren aussieht.
Herr Leonhard, welche Erfahrungen haben Sie bisher an Ihrer Akademie mit Webinaren gemacht?
Die Lehrgänge und Seminare der Social Media Akademie bauen zu 100 Prozent auf Online-Vorlesungen auf. In unserem selbst entwickelten Player sieht der Teilnehmer die Vorlesung in HD-Qualität und kann selbst bestimmen, ob er Chart und Redner, nur den Redner oder nur das Chart sieht. Mit dieser Form der Premium Webinare erzielen wir große Erfolge. Die Abbruchrate in unseren Lehrgängen liegt unter 1,5 Prozent, was ein klares Zeichen für die Akzeptanz dieser Form des Lernens ist. Unsere Teilnehmer entscheiden sich bewusst für dieses Format und bisher hat noch niemand im Nachgang den Schritt bedauert oder einen Präsenzkurs bevorzugt. Viele Teilnehmer berichten, dass sie sich bei einem Webinar dem Dozenten näher und persönlicher betreut fühlen, als wenn sie mit zehn, 20 oder mehr Teilnehmern in einem Seminarraum sitzen. Viele Teilnehmer freuen sich über die örtliche Unabhängigkeit. Wir hatten schon Teilnehmer, die unsere Webinare aus dem Urlaub in Florida oder abends beim Spaghetti Kochen für die Kinder besucht haben.
Welche Vorteile hat diese Lernform im Vergleich zu anderen?
Ein großer Vorteil für Unternehmen ist natürlich der Wegfall der Opportunitätskosten. Zeit für Reisewege und Reisekosten entfallen. Wenn man bedenkt, dass heute 40 Prozent der Trainingskosten von Firmen in Reisekosten fließen ist das ein beachtlicher Kostenapparat, der beim Webinar nicht entsteht. Dazu kommt das hohe Maß an Flexibilität. Habe ich für den Live-Termin eines Webinars keine Zeit kann ich es mir im Nachgang on Demand so oft und wann ich will anschauen. Dadurch bin ich nicht nur zeitlich flexibel, sondern kann auch mein Lerntempo selbst bestimmen und Inhalte, die ich schwer verstehe mehrfach ansehen und wiederholen. Ist das Webinar auch für mobile Endgeräte optimiert bin ich zudem örtlich völlig unabhängig. Ein weiterer wichtiger Punkt ist der Wegfall von Hierarchien unter den Teilnehmern. Im Präsenzseminar bestimmt oft eine kleine Gruppe besonders aktiver und "lauter" Teilnehmer das Tempo und die Diskussion. Beim Webinar ist es für introvertierte oder ruhigere Teilnehmer viel leichter zu Wort zu kommen und die Diskussion mit zu bestimmen.
Für welche Themen eignen sich Ihrer Erfahrung nach Webinare ganz besonders?
Ich sehe hier keine Grenzen. Fachliche Skills lassen sich genau so gut vermitteln wie Soft Skills. Es gibt im Netz tolle Webinare von Management Skills über Sport bis hin zu handwerklichen Fähigkeiten.
Warum sollte eine Agentur oder ein Unternehmen Mitarbeiter durch Webinare weiterbilden lassen?
In unserer Informationsgesellschaft unterscheidet sich immer stärker wie Individuen optimal lernen. Gut gemachte Webinare erlauben dem Teilnehmer eine Form des selbstbestimmten Lernens, die für ihn zu maximalem und nachhaltigem Lernerfolg führt. Dazu kommt das hohe Maß an Flexibilität, dass aufgrund moderner Arbeitsstrukturen sicherlich auch immer wichtiger wird.
Wie schätzen Sie die Zukunft des Webinar-Marktes ein?
Der Markt wird ganz klar wachsen. Es gibt Studien, die davon ausgehen, dass bis 2019 50 Prozent aller Aus- und Weiterbildungen online abgehalten werden. Das bezieht sich natürlich nicht nur auf Webinare, sondern auch auf andere Formen der Bildung im Web. Aber wir glauben, dass Online-Videos dabei eine große Rolle spielen werden, da sie die Möglichkeit besitzen, Emotionen, Nähe und Persönlichkeit ins Internet zu transportieren. Ganz wichtig ist dabei natürlich, dass die Webinare auch mobil auf dem Tablet oder dem Smartphone verfügbar sind, da der Mobile Learning-Markt boomt und es immer mehr Menschen gibt, die ihre mobilen Endgeräte unterwegs oder abends auf der Couch zum Lernen nutzen.