Zum anderen werde in der Branche aufmerksam registriert, dass der Weltmarktführer Nike am Platzhirschen Adidas vorbeigezogen ist. "Das hätte ich mir nie vorstellen können, dass Adidas in Deutschland jetzt im achten Monat nacheinander weniger Fußballschuhe verkauft als Nike", betont Rudolf. Bei Farbe und Optik träfen die US-Amerikaner derzeit besser den Geschmack der meist jungen Kunden. Doch vor allem: "Die haben einfach die begehrlicheren Spieler in den Schuhen."

Das ist nicht das einzige Problem, das Adidas 2013 beschäftigt hat. Im März wurde bekannt, dass die Franken vor allem wegen der schlechteren Wachstumsaussichten bei der Fitnesstochter Reebok überraschend Firmenwerte in dreistelliger Millionenhöhe abschreiben mussten. Dadurch ergab sich für das Gesamtjahr 2012 ein Gewinneinbruch von knapp 14 Prozent - trotz eines Umsatzrekordes. Zwar kehrte Reebok im Laufe des Jahres auf den Wachstumspfad zurück. Doch Probleme beim Aufbau eines neuen Vertriebszentrums in Russland, das schwächelnde Golfgeschäft sowie Währungsschwankungen trübten die Entwicklung weiterhin. Gewinnwarnungen waren die Folge.

Auch beim ebenfalls in Herzogenaurach angesiedelten Adidas-Nachbarn Puma lief 2013 nicht alles rund. Nachdem Großaktionär Kering den jungen Vorstandschef Franz Koch mitten im Unternehmensumbau nach nicht einmal zwei Jahren überraschend vor die Tür gesetzt hatte und auch andere Top-Manager ihren Hut nahmen, blieben gleich mehrere Vorstandsposten monatelang vakant. Erst im Juli war die Führungsspitze um Björn Gulden wieder komplett. Gulden muss aus Sicht der Händler jetzt endlich liefern, was bei Puma schon lange angekündigt wird: mehr Konzentration auf Sport statt auf Lifestyle. Dafür hat Gulden gerade der Marke das Motto "Forever Faster" verpasst.

Die beiden großen Händlerverbände erhoffen sich im kommenden Jahr ein Umsatzplus von rund drei Prozent; Intersport sieht sogar noch ein bisschen mehr Luft nach oben. Aber letztlich wird das Geschäft der Händler wie in jedem Jahr ganz entscheidend von einem einzigen Faktor abhängen: dem Wetter.