
Adidas-Konkurrent:
Sportmarke Under Armour will deutschen Markt aufmischen
Die US-Sportmarke Under Armour will sich jetzt Deutschland vornehmen. Marketing-Chef Philipp Walter plant eine große Kampagne, um den Namen bekannt zu machen.
Der US-Sportartikelhersteller Under Armour nimmt sich jetzt den deutschen Markt vor. "In drei Jahren wollen wir unter die Top drei", sagte Deutschland-Chef Alex Blank dem "Handelsblatt". Derzeit baut das Unternehmen in München die Deutschlandzentrale auf. Der ehemalige Adidas-Manager Blank hat sich von seinem Ex-Arbeitgeber auch einen Kommunikationsexperten besorgt: Philipp Walter leitet seit dem Frühjahr das Marketing. Seit Mitte September gibt es in Deutschland einen Online-Shop. Im Jahr 2016 plant Under Armour dann die erste Shop-Eröffnung hierzulande.
In einigen deutschen Metropolen hängen bereits erste Plakate. Die umfassende Kampagne spart sich Under Armour noch bis im kommenden Februar auf. Ab 2016 will das US-Unternehmen als Sponsor eines Zweitligisten auftreten. International arbeitet die Marke mit der Agentur Droga5 zusammen. Die New Yorker lieferten zuletzt einen Online-Spot mit Model Gisele Bündchen ab. Das Motto der Marke: "I will what I want". Zu den Werbebotschaftern von Under Armour gehören unter anderem Skiläuferin Lindsey Vonn und Tennisspielerin Sloane Stephens. Laut dem US-Fachdienst "Ad Age" hat das Unternehmen jüngst das Werbebudget nochmals deutlich angehoben. CEO Kevin Plank stecke im Jahr 2014 insgesamt 330 Millionen US-Dollar in Werbung.
Im Heimatland USA ist Under Armour bereits ein großer Player. Diesen Sommer gelang es dem Unternehmen aus Baltimore sogar, Adidas als Nummer zwei auf dem US-Markt abzulösen. Adidas hat derzeit Probleme, die stark umworbene Gruppe der Highschool-Kids für sich zu gewinnen. Unangefochtener Spitzenreiter sowohl in den USA als auch weltweit ist weiterhin Nike.
Außerhalb seines Heimatmarktes ist Under Armour allerdings eine kleine Nummer. Von den 2,33 Milliarden US-Dollar Jahresumsatz kommen gerade mal acht Prozent aus dem Ausland. Hierzulande will das Unternehmen zunächst die Läufer und Fitness-Fans ins Visier nehmen. (app mit dpa)