
Springer und Ringier verbünden sich in Osteuropa
Axel Springer AG und Ringier AG bündeln ihre Osteuropa-Geschäfte in einem Joint-Venture. Dadurch entsteht in der Gesamtregion ein neuer Marktführer bei den Boulevardzeitungen.
Axel Springer und der Schweizer Ringier-Verlag verbünden sich in Osteuropa. Dort gründen beide Konzerne ein Joint-Venture, an dem sie jeweils mit 50 Prozent beteiligt sind. Springer bringt seine Tochtergesellschaften in Polen, Tschechien und Ungarn in die gemeinsame Holding-Gesellschaft ein, Ringier das Geschäft in Serbien, der Slowakei, Tschechien und Ungarn.
Durch den Zusammenschluss entsteht ein Komplex mit mehr als 100 Printtiteln, über 70 Online-Angeboten und rund 4800 Mitarbeitern. Das gemeinsame Unternehmen sitzt in Zürich. Es werde mit einem Umsatz auf Pro-forma-Basis 2009 von rund 414 Millionen Euro und einem Ebitda von 62 Millionen Euro zu einem der größten in Osteuropa tätigen Medienunternehmen, zum Marktführer in der Gesamtregion bei den Boulevardzeitungen sowie zu einem der größten Zeitschriftenanbieter, teilt Springer mit. Springer und Ringier planen zudem, das Joint-Venture in drei bis fünf Jahren an die Börse zu bringen.
Florian Fels, 42, derzeit CEO Central Europe bei Ringier, wird das gemeinsame Unternehmen leiten. Der Verwaltungsrat setzt sich paritätisch aus je zwei Vertretern der Ringier AG und der Axel Springer AG zusammen. Den Vorsitz hat Ralph Büchi, President Axel Springer International.
Für Springer-Chef Mathias Döpfner ist die Partnerschaft für beide Verlage eine "hervorragende Basis, das publizistische Kerngeschäft mit fünf marktführenden Boulevardzeitungen in attraktiven Wachstumsmärkten" auszubauen, und eine "optimale Voraussetzung für eine weitere Expansion im digitalen Zukunftsgeschäft". Die Aktivitäten von Axel Springer und Ringier in Osteuropa seien in hohem Maße komplementär, so die Mitteilung. Das Joint-Venture wird in Springers Konzernabschluss voll konsolidiert. Der Auslandsanteil am Gesamtumsatz des Verlags erhöht sich dadurch von jetzt 21 Prozent auf 27 Prozent.
Die Transaktion steht unter dem Vorbehalt der Zustimmung durch die zuständigen Kartellbehörden.