Das Erbe von Lafferts als Chef der Frauenzeitschriften tritt Programmzeitschriften-Boss Jochen Beckmann an. Der 50-Jährige leitet künftig die neu geschaffene Verlagsgruppe Programm- und Frauenzeitschriften. Lafferts bisherige Stellvertreterin Bianca Pohlmann, 32, steigt zur Verlagsleiterin für die Frauen-Titel auf. Mit der Schließung der Münchner Dependence konzentriert sich der Verlagskonzern in Zukunft auch im Zeitschriftengeschäft weitgehend auf seine Kernmarke „Bild“. "Die Neuordnung innerhalb des Unternehmens und der Verkauf der Titel des Axel Springer Mediahouse München sind weitere Maßnahmen zur Konzentration von Axel Springer auf die Stärken im deutschsprachigen Kerngeschäft mit hochauflagigen Zeitschriften“, erklärt Wiele in der Mitteilung. "Wir schaffen damit eine starke Verlagseinheit mit Programm- und Frauentiteln, den beiden größten Segmenten des deutschen Zeitschriftenmarktes“.

Die Frauenzeitschrift "Jolie“ galt als Filetstück der früheren Münchner Verlagsgruppe. Um den Titel ranken sich seit Monaten Verkaufsgerüchte, die bislang von Springer stets dementiert wurden. Der Käufer OZ-Verlag verlegt rund 40 Zeitschriften. Wichtigster Titel ist "Familie&Co." Die Übernahme der Jugendtitel und des jungen Frauenblatts "Jolie“ bedeutet für das Unternehmen einen gewaltigen Expansionsschritt. "Mit dem OZ-Verlag haben wir einen zuverlässigen und verantwortungsvollen Käufer gefunden, der nicht nur unseren

Mitarbeitern, die über Jahre ausgezeichnete Arbeit für ihre Titel geleistet haben, sondern auch den etablierten Jugendzeitschriften und Jolie eine langfristige Perspektive bieten kann", meint Springer-Vorstand Wiele.


Autor: Thomas Nötting

ist Leitender Redakteur bei W&V. Er schreibt vor allem über die Themen Medienwirtschaft, Media und Digitalisierung.