
Ruzicka-Affäre:
Staatsanwaltschaft ermittelt gegen Volker Hoff
Sechs Jahre nach der Ruzicka-Affäre leitet die Wiesbadener Staatsanwaltschaft jetzt auch ein Ermittlungsverfahren gegen Volker Hoff, den früheren Mitinhaber der Agentur Zoffel Hoff Partner (ZHP), ein.
Rund sechs Jahre nach der Ruzicka-Affäre leitet die Wiesbadener Staatsanwaltschaft nun auch ein Ermittlungsverfahren gegen Volker Hoff, den früheren Mitinhaber der Agentur Zoffel Hoff Partner (ZHP), ein. Von 2006 bis 2009 war Hoff unter dem damaligen hessischen Ministerpräsidenten Roland Koch Landesminister für Bundes- und Europaangelegenheiten. Später wurde er Chef-Lobbyist bei Opel.
Anlass für die Ermittlungen sei eine Strafanzeige von Aegis Media, bestätigte die Staatsanwaltschaft gegenüber dem "Wiesbadener Tagblatt". Es geht um den Vorwurf der leichtfertigen Geldwäsche. Der Druck auf die Staatsanwaltschaft, auch gegen Hoff zu ermitteln, war gewachsen, nachdem das Landgericht Wiesbaden Anfang des Monats die beiden früheren Inhaber der inzwischen längst insolventen Agentur ZHP dazu verurteilt hatte, 2,5 Millionen Euro Schadenersatz an Carat zu zahlen. In dem Zivilurteil gaben die Richter als Begründung an, Hoffs Agentur habe leichtfertig Geld gewaschen. Das Urteil ist allerdings noch nicht rechtskräftig.
Der ehemalige Aegis-Chef Aleksander Ruzicka war 2009 wegen Untreue zu einer Haftstrafe von elf Jahren und drei Monaten verurteilt worden. Er soll Frei-Spots über ein ausgeklügeltes Geflecht von Firmen zu Geld gemacht haben und auf diese Weise insgesamt 52 Millionen Euro veruntreut haben. Über diverse ZHP-Konten war dabei eine Summe von angeblich 5,3 Millionen Euro geflossen.