
Startup:
Studenten für Agenturen: Jobvermittler Mylittlejob wächst
Mit einer halsbrecherischen Aktion mit Mini-Hubschraubern wurde das Startup bekannt. Jetzt wächst Mylittlejob in Europa rasant und Agenturen gehören zu seinen wichtigsten Kunden.
Das deutsche Startup Mylittlejob,hat sich mit einer witzigen Aktion in der Agenturbranche einen Namen gemacht. Damals ließen die Hamburger Gründer einen Mini-Hubschrauber um die Gebäude bekannter Agenturen kreisen. Jetzt will das Startup, das Studenten an Agenturen und Unternehmen vermittelt, außerhalb von Europa Fuß fassen. Agenturen und die Personalabteilungen in deutschen Unternehmen sind offener für Personalvermittler geworden. Zudem haben sich die Ansprüche der Kunden verändert. Sie suchen Spezialisten.
Als Marlon Litz-Rosenzweig und Daniel Barke 2012 Mylittlejob gründeten, wurde ihnen bei ihrer Akquise die Tür vor der Nase zugeschlagen. Ihre Idee, ein Netzwerk aus spezialisierten Studenten zu formieren und Aufträge für Unternehmen auszulagern, fand damals wenig Zuspruch. "Firmen und Agenturen waren beim Thema Outsourcing skeptisch", erinnert sich Daniel Barke. Trotzdem haben die Gründer ihr Modell der Zukunft nicht aufgegeben.
Heute zählt das Netzwerk 70.000 registrierte Studenten, die europaweit eingesetzt werden. Hauptmarkt für Mylittlejob sind Unternehmen aus dem E-Commerce-Bereich, dicht gefolgt von Agenturen. "Der Trend geht dahin, dass Unternehmen von Agenturen fordern, dass sie mehrere Bereiche abdecken können. Deswegen buchen uns viele Agenturen. Durch uns erweitern sie ihr Angebotsportfolio und erhalten von uns die nötigen Spezialisten", sagt Daniel Barke. Mylittlejob arbeitet unter anderem mit Commerce Plus (Sinner Schrader) und Otto, Decathlon, Edeka, DHL sowie Toom Baumarkt zusammen.
Dieses Jahr hat das Startup seinen Markt um Spanien, die Niederlande und England erweitert, Italien und Frankreich sollen in den nächsten Monaten folgen, in Österreich und der Schweiz ist das Startup schon vertreten. Nächstes Jahr wollen die Gründer dann über Europas Grenzen hinaus blicken. "Südamerika ist ein sehr spannender Markt. Dort sind die Infrastrukturen im Jobbereich noch nicht ausgebaut. Da ist unsere Plattform, die den Arbeitsort irrelevant macht, spannend", sagt Marlon Litz-Rosenzweig.
Über die Onlineplattform lagern Unternehmen Teilaufgaben an Studenten aus. Ein Aufnahmetest, den alle Studenten durchlaufen, sorgt für die Zuteilung der Jobs. 2014 setzte Mylittlejob 1 Mio. Euro um.