
Reputation:
Studie über Ansehen der DAX-Konzerne: Volkswagen verdrängt BMW
Eine Studie des Reputation Institute bescheinigt Volkswagen, Adidas und BMW ein hohes Ansehen bei Verbrauchern. Die Reputation der Deutschen Bank sank dagegen in den letzten zwei Jahren drastisch.
Volkswagen, Adidas und BMW Deutschland können sich laut der neuen German RepTrak Pulse Studie "Deutschlands renommierteste Unternehmen" nennen. Die jährliche Studie der Unternehmensberatung Reputation Institute untersucht das Ansehen der DAX-Unternehmen aus Sicht der Verbraucher. Sie wird in mehr als 30 Ländern mit rund 115.000 Konsumenten durchgeführt. Dabei werden die Verbraucher unter anderem gefragt, welchen Unternehmen sie vertrauen, ob sie deren Produkte empfehlen und für sie arbeiten würden.
Im Ranking verdrängt diesmal Volkswagen BMW von der Spitzenposition. Der Autokonzern hat seine Bewertung im deutschen Markt von 78 auf rund 84 Punkte ausgebaut und führt damit das Feld der 30 Unternehmen im Deutschen Aktienindex an. Volkswagen wertet dies als Bestätigung seines Nachhaltigkeitsprogramms. Auch BMW und Daimler konnten im Vorjahresvergleich ihr Ansehen steigern, Daimler erreicht jetzt Platz 5. Drastisch sank dagegen die Reputation der Deutschen Bank.
Laut der Studie würde mehr als die Hälfte der Konsumenten die Produkte oder Dienstleistungen eines Unternehmens kaufen und weiterempfehlen, wenn es über eine ausgezeichnete Reputation verfügt. Bei Unternehmen mit einem niedrigem Reputation Score – wie etwa Deutsche Bank, Eon, Commerzbank oder Deutsche Telekom – trifft dies auf weniger als ein Fünftel der Konsumenten zu.
Die Ergebnisse der 2013 German RepTrak Pulse Studie:
- Finanz-, Telekommunikations- und Energiesektor sind die Branchen mit den niedrigsten Reputation Scores
- Die Reputation der Deutschen Bank sank in den letzten zwei Jahren drastisch um 13 Punkte.
- 54 Prozent der Konsumenten sind bereit von den fünf Unternehmen mit der besten Reputation zu kaufen.
- Nur 16 Prozent der Konsumenten würden von den weniger renommierten Unternehmen kaufen.
- Products & Services, Governance und Citizenship bleiben die Reputationstreiber
- Ein 5-Punkte-Anstieg der Reputation erhöht die Konsumentenempfehlungen um 6,3 Prozent.
In Deutschland steigt die Reputation – Auslandsmärkte sind dagegen eine Herausforderung: 23 von 30 deutschen DAX-Unternehmen konnten ihre Reputationswerte 2012 verbessern. Anders der weltweite Trend, den die kürzlich veröffentlichte Global RepTrak 100 Studie feststellt: Die Teilnehmer der globalen Studie bewerteten Unternehmensreputationen auf der ganzen Welt insgesamt schwächer als in den Jahren zuvor. In ausländischen Märkten ist es deshalb auch für DAX-Konzerne eine Herausforderung, ein vertrauensvolles Verhältnis zu den Konsumenten aufzubauen. Doch der Einsatz lohnt sich, so ein Fazit der Studie: Hätte Volkswagen weltweit eine mit dem Heimatmarkt vergleichbare Reputation, würde sich die Bereitschaft der Konsumenten, VW-Produkte zu empfehlen, um 14 Prozent erhöhen.
Den größten Anstieg erzielte im Vorjahresvergleich die Deutsche Post DHL - der Reputation Score stieg um 8,8 Punkte, das Unternehmen rückt somit von Platz 24 auf Platz 15 vor. "Dass wir die Kommunikationsarbeit des Unternehmens strategisch auf den Aufbau unserer Reputation ausgerichtet haben, scheint sich auszuzahlen", freut sich Christof Ehrhart, Direktor Konzernkommunikation und Unternehmensverantwortung der Deutschen Post DHL. Die Wirkung von strategischem Reputation Management sollten Unternehmen nicht unterschätzen, empfiehlt auch Nicolas Trad, Executive Partner, Reputation Institute, denn dies könne sich konkret auf die Geschäftsgewinne auswirken. Kommunikation alleine genügt jedoch nicht - ein Unternehmen müsse auf verschiedenen Ebenen aktiv werden. "Während sich die Deutsche Post in den Dimensionen Products, Innovation, Leadership und Performance signifikant verbesserte, besteht hinsichtlich der institutionellen Dimensionen, wie Workplace, Citizenship und Governance weiterhin Verbesserungsbedarf", so Trad. Die Erwartungen aller Interessengruppen sollten in Geschäftsplanung einbezogen werden. Wer dafür nicht die Strukturen schafft, behindere die Fähigkeit des Unternehmens Kundenbindungen zu stärken, Umsätze zu steigern und Marktanteile auszubauen, warnt der Experte.
Die Ergebnisse der Studie gibt es zum Download unter www.reputationinstitute.com