
Studie: Die häufigsten Ursachen für Firmen-Insolvenzen
Mehr als die Hälfte aller Unternehmens-Insolvenzen ist auf falsche Strategie- und Investitionsentscheidungen zurückzuführen, ergab eine Studie von A.T. Kearney.
Mehr als die Hälfte aller Unternehmens-Insolvenzen ist auf falsche Strategie- und Investitionsentscheidungen zurückzuführen. Daneben zählen unausgewogene Kostenstrukturen (39 Prozent), mangelnde Liquidität (38 Prozent) sowie verspätete beziehungsweise eine nicht ausreichend konsequente Reaktion des Managements auf die Krise (34 Prozent) zu den häufigsten Ursachen für die Zahlungsunfähigkeit von Unternehmen. Das zumindest geht aus einer aktuellen Studie der Managementberatung A.T. Kearney hervor, für die europaweit mehr als 1.200 Insolvenzfälle untersucht wurden.
Grundsätzlich folgen den Ergebnissen zufolge nur 15 Prozent der bei Krisenunternehmen eingeleiteten Maßnahmen einer übergeordneten Strategie im Sinne einer „Nachhaltigen Restrukturierung“. Den Schwerpunkt ihrer Gegenmaßnahmen legen die meisten Unternehmen auf rein operative Bereiche und reagieren vor allem mit der Freisetzung liquider Mittel (62 Prozent), Kooperationen mit Kunden und Lieferanten (46 Prozent) sowie Kostensenkungsprogrammen (42 Prozent).
Der Grund für die meisten Unternehmenskrisen sind den Ergebnissen zufogle strategische Entscheidungen, die zum Teil bereits Jahre vor einer Krise getroffen wurden, ohne dass die drohende Schieflage von den Unternehmen rechtzeitig erkannt wurde. Insolvenzen sind demnach meistens das Ergebnis falscher Langfrist-Entscheidungen: Immerhin jede zweite Insolvenz (53 Prozent) wird durch falsche Strategie- und Investitionsentscheidungen ausgelöst und ist damit der häufigste Grund für die Zahlungsunfähigkeit der Unternehmen. Vor allem überhastete Expansionen vor der Krise werden nun besonders hart bestraft, da durch unkontrollierte Investitionen jetzt die Mittel fehlen, um auf die Krise reagieren zu können. Erst darauf folgen die "natürlichen" Ursachen für Insolvenz wie zu hohe Kostenstrukturen (39 Prozent) und mangelnde Liquidität (38 Prozent).