Auffällig ist außerdem, dass die große Mehrheit der ehemaligen DDR-Marken ihre Erfolge den Konsumenten in den Neuen Bundesländern zu verdanken hat. Jedoch sind aktuell nur einige Marken heute so gut aufgestellt, dass sie sich auch morgen noch gut im Wettbewerb behaupten können. Spätestens mit dem Ausklingen des gegenwärtig äußerst hilfreichen Retro-Trends müsse jede ehemalige DDR-Marke für sich eine Relevanz in den Köpfen der Konsumenten haben – und zwar unabhängig von ihrer Vergangenheit. Hierfür sei wiederum erforderlich, noch stärker als bisher auf die Erfolgsfaktoren Qualität und Produktrelevanz zu setzen.

Im werblichen Auftritt und der richtigen Ansprache der Verbraucher mit den richtigen Worten und Werten liegt der Schlüssel für den zukünftigen Erfolg der ehemaligen DDR-Marken“, glaubt von Haken. In Sachen Markenaffinität haben die Neuen Bundesländer die Alten bereits überholt. Knapp 90 Prozent der Ostdeutschen sagen: „Wenn ich mit einer Marke zufrieden bin, bleibe ich auch dabei“. Fast 70 Prozent sind überzeugt, dass „Markenartikel qualitativ besser sind als markenlose Ware“. Wobei die Preissensibilität im Osten stärker ausgeprägt ist.

Und: Auch das Management ehemaliger DDR-Marken verhält sich unterschiedlich - je nachdem, ob es aus dem Osten oder Westdeutschland stammt. Westdeutsche Inhaber oder Manager polarisieren in ihren Kommunikationsstrategien stärken als Ostmanager, nutzen deutlich häufiger nur einen Kommunikationskanal und setzen vermehrt auf PoS-Aktionen. Die ostdeutschen Unternehmenslenker favorisieren dagegen eher einen Kommunikationsmix und legen sehr viel stärkeres Gewicht auf das Internet.