
Studie: Werbung bringt Jugendliche zum Rauchen
Strittige Studie: Je mehr Zigarettenwerbung Jugendliche sehen, desto stärker ist auch ihr Rauchbedürfnis.Denn, so sagt die Studie, die Motive sind stark auf Jugendliche zugeschnitten.
Je mehr Zigarettenwerbung Jugendliche sehen, desto stärker ist auch ihr Rauchbedürfnis. In einer mit der DAK durchgeführten Studie weist das Institut für Therapie- und Gesundheitsforschung (IFT-Nord) in Kiel eine Mitschuld der Tabakwerbung am Rauchverhalten von Jugendlichen nach.
Ein Team um Studienleiter Reiner Hanewinkel vom IFT befragte etwa 3.400 Jugendliche zwischen zehn und 17 Jahren nach ihrer Kenntniss von Zigarettenwerbung. Der Vergleich mit dem Rauchverhalten der Heranwachsenden zeigt: Je besser die Jugendlichen Tabakwerbung kennen, desto weniger abgeneigt waren sie auch dem Rauchen und desto häufiger greifen sie insgesamt zur Zigarette.
"Ganz bewusst setzt die Tabakindustrie auf Motive, die Jugendliche ansprechen. Der Flirt beginnt mit dem Angebot einer Zigarette oder junge Leute sitzen in fröhlicher Runde zusammen und rauchen", sagt Ralf Kremer, Präventionsexperte der DAK. Laut DAK leiden Jugendliche bereits nach vier Wochen gelegentlichen Rauchens unter Entzugserscheinungen. Die Studienergebnisse wurden jetzt im American Journal of Preventive Medicine veröffentlicht.
Aber es gibt auchPositives aus der Studie: Laut Studienleiter Reiner Hanewinkel hat sich die Zahl der jugendlichen Raucher seit 2001 fast halbiert, inzwischen greift etwa jeder siebte Heranwachsende zwischen zwölf und 17 Jahren regelmäßig zum Glimmstängel.