
Studio Babelsberg leidet unter Polanskis Inhaftierung
Studio Babelsberg droht wegen der Inhaftierung des polnischen Regisseurs Polanski in wirtschaftliche Schwierigkeiten zu geraten. Bereits 2008 musste Babelsberg einen Umsatz- und Ergebnisrückgang hinnehmen.
Studio Babelsberg droht wegen der Inhaftierung des polnischen Regisseurs Polanski in wirtschaftliche Schwierigkeiten zu geraten. Wie das „Handeslblatt“ in seiner Donnerstagsausgabe schreibt, könne Polanskis neuestes Werk "The Ghost" mit Hollywood-Star Pierce Brosnan in der Hauptrolle nicht fertiggestellt werden. Sein Agent Jeff Berg habe bekannt gegeben, dass dem Film noch Sound und Musik fehlten. "The Ghost" wurde in Babelsberg gedreht. Das deutsche Studio ist auch Koproduzent und trägt damit das unternehmerische Risiko.
Das Studio braucht Polanskis neuen Film dringend, er sollte bereits auf der Berlinale in Februar zu sehen sein. Jetzt ist Polanski inhaftiert. Bereits 2008 musste Babelsberg einen Umsatz- und Ergebnisrückgang hinnehmen. Im vergangenen Jahr sank der Umsatz auf 66 Millionen Euro. Das Konzernergebnis ging auf drei Millionen Euro zurück. Deshalb fordert Christoph Fisser, Vorstand Studio Babelsberg AG und Koproduzent von "The Ghost" Polanskis Freilassung: „Roman Polanski ist einer der weltweit renommiertesten Filmregisseure. Wir sind entsetzt, dass eine öffentliche Kulturveranstaltung für eine Polizeiaktion dieser Art ausgenutzt wird. Es muss schnellstmöglich eine Lösung gefunden werden.“
Polanski war am Samstag während der Anreise zum Filmfest Zürich am flughafen Kloten festgenommen worden. Der Filmregisseur hatte 1978 ein 13-jähriges Mädchen sexuell missbraucht. Der damals 43-Jährige bekannte sich schuldig. Er floh aber vor dem Urteilsspruch nach Frankreich. In den vergangenen 31 Jahren betrat er nicht mehr amerikanischen Boden, um seiner Gefängnisstrafe zu entgehen.