Und das zahlt sich in barer Münze aus. Nach den Untersuchung der Marktforscher können die Drogeriemärkte aktuell viele neue Käufer gewinnen und nehmen Supermärkten und Discountern Marktanteile nicht nur bei Kosmetik und Körperpflegeprodukten ab, sondern auch bei Wasch-, Putz- und Reinigungsmitteln.

Dabei begannen mit der Schlecker-Pleite für die anderen Drogeriemarktketten zunächst schwierige Zeiten. Denn die Verbraucher nutzten den Ausverkauf im Sommer 2012, um sich billig mit Vorräten einzudecken. Das bremste bis weit ins Jahr 2013 hinein die Nachfrage. Doch seitdem die letzten Restbestände verbraucht sind, brummt das Geschäft. Allein im Januar steigerten die Drogeriemärkte ihre Umsätze laut GfK im Vorjahresvergleich um 8,4 Prozent.

"Der Lebensmittelhandel hatte, als Schlecker pleiteging, ganz einfach noch nicht die Sortimente, um die entstandene Lücke zu füllen", erklärt Handelsexpertin Klug die Entwicklung. Es habe zwar Versuche der Supermärkte gegeben, mehr Kosmetikprodukte ins Angebot zu nehmen. Aber diese seien nicht immer vom Erfolg gekrönt gewesen. "Das ist eine komplizierte Kategorie. Die Kundinnen machen gerne mal die Packungen auf und testen die Produkte. Da ist Beratung notwendig, aber man muss auch ein Auge auf die Ware haben", erklärt die Branchenkennerin.

Doch das letzte Wort im Kampf um die Kunden ist nach ihrer Einschätzung noch nicht gesprochen. Klug ist sicher: "Supermärkte und Discounter werden im Wettbewerb mit den Drogeriemärkten nicht aufgeben, sondern weiter versuchen, Boden gut zu machen." Sie seien dabei, die nötige Fachkompetenz aufzubauen. Die Drogeriemarktketten selber rechneten deshalb damit, dass ihre Wachstumskurven in Zukunft wieder etwas abflachten, berichtet die Branchenkennerin. (Erich Reimann, dpa)