
Mobilfunk:
T-Mobile USA mischt beim Super Bowl mit
Die amerikanische Telekom-Tochter T-Mobile leistet sich einen eigens kreierten Werbe-Auftritt für das US-Spektaktel Super Bowl. Damit setzt die Marke ihren aggressiven Werbekurs fort.
T-Mobile USA mag es gern überraschend - und vor allem aggressiv. Deshalb hat die Marke der Deutschen Telekom erst zwei Tagen vor dem US-Fernsehspektaktel Super Bowl (2. Februar) enthüllt, dass der Mobilfunkanbieter dort auch mitmischt. Der Telekom-Ableger hat zwei seiner Spots vorab präsentiert. In beiden Clips tritt Tim Tebow auf. Der ehemalige Quarterback der New York Yets steht aktuell bei keinem Football-Team unter Vertrag. Und damit ist Tebow prädestiniert dafür, zu zeigen, wie es sich so ohne feste Bindung lebt. Während der Konzern hierzulande mit herzerweichenden Tutu-Spots sein Image prägt, gibt T-Mobile in den USA den kampfbereiten Angreifer. So lockt der Mobilfunker momentan Neukunden mit 650 US-Dollar, damit sie sich aus ihren laufenden Verträgen bei der Konkurrenz rauskaufen können. Mit beiden Spots leistet sich die Marke erstmals einen eigenen Auftritt nur für den Super Bowl. Laut dem US-Branchendienst "Adage" bleibt es aber nicht nur bei diesen zwei Werbeclips, entwickelt von der Agentur Butler, Shine, Stern & Partners. T-Mobile soll einen weitere Film für Sonntag (2. Februar) in der Hinterhand haben, kreiert von Publicis, Seattle und Riney, San Francisco.
T-Mobile USA war jahrelang für die Deutsche Telekom eine Erfolgsstory, die Ex-Telekom-Chef René Obermann gern bei jeder Gelegenheit verkündete. Doch dann kam die Tochter ins Trudeln. Schließlich verordneten die Bonner den Amerikanern im Jahr 2013 eine komplette Neuaufstellung. Das Unternehmen tat sich mit dem Wettbewerber MetroPCS zusammen, um Löcher im Netz zu stopfen und besser mit den größeren US-Mobilfunkanbietern konkurrieren zu können. Jetzt buhlt die Telekom-Tochter mit neuen, vereinfachten Tarifen richtig aggressiv um Kunden. Medienwirksam inszeniert sich Firmenchef John Legere als Retter des Mobilfunkmarkts und attackiert beständig den Platzhirsch AT&T. Der PR-Profi schaffte die sonst üblichen Zuschüsse beim Handykauf ab und senkte im Gegenzug die Gebühren im In- und Ausland. Zuletzt leistete sich Legere auf der Technologie-Messe CES in Las Vegas einen Gag: Anfang Januar schlich er sich auf einer Party von AT&T ein.