Auf die Kreditaffäre angesprochen, betont Christian Wulff, er wolle nicht Präsident in einem Land sein, in dem man sich kein Geld von Freunden leihen könne. Mit Blick auf das Darlehen der BW.Bank sagt er, es handele sich um normale und übliche Konditionen. Das gesamte Risiko der Zinsentwicklung liege bei ihm. Er habe keine Vorteile genossen, es handele sich um ein Angebot wie für andere auch, so der Politiker.

Wulff steht seit Wochen wegen eines Privatkredits in der Kritik. Zum Wochenbeginn ist er unter verstärkten Druck geraten, weil er nach Angaben des Springer-Verlags im Dezember versucht hatte, Berichte zu verhindern – sowohl bei Chefredakteuren wie Diekmann, als auch bei der Verlegerin Friede Springer selbst. Im Social Web beziehungsweise auf der präsidialen Facebook-Seite häufen sich die Proteste und die Forderungen nach einem Rücktritt des angeschlagenen Bundespräsidenten. Wulff hat bislang zu den neuen Vorwürfen geschwiegen. Das Fernsehinterview zur besten Sendezeit stellt nach Ansicht des Politikberaters Michael Spreng die einzig verbleibende Möglichkeit für den scharf kritisierten Bundespräsidenten dar. Für das Gespräch mit ARD und ZDF hagelt es aber auch schon wieder mit Kritik – private Sender und Verleger fühlen sich vernachlässigt.


Autor: Petra Schwegler

Die @Schweglerin der W&V. Schreibt seit mehr als 20 Jahren in Print und Online über Medien - inzwischen auch jede Menge über Digitales. Lebt im Mangfalltal, arbeitet in München.